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ueber die Herstellung eines einigen, unabhaengigen und selbstaendigen Polens erregte meine Bedenken. Er schien mir unmittelbar gegen Oesterreich und gegen uns gerichtet, stellte die Donaumonarchie vor einen Verzicht auf Galizien und deutete Gebietsverluste oder Verluste an Hoheitsrechten auch fuer Deutschland an. Wie konnte da noch von einer Unparteilichkeit des Vermittlers Wilson gegen die Mittelmaechte die Rede sein? Die Botschaft war fuer uns mehr eine Kriegserklaerung als ein Friedensschritt. Vertrauten wir uns erst einmal der Politik des Praesidenten an, so mussten wir auf eine abschuessige Bahn geraten, die uns schliesslich zu einem Frieden des Verzichtes auf unsere ganze politische, wirtschaftliche und militaerische Stellung zu fuehren drohte. Es schien mir nicht ausgeschlossen, dass wir nach dem ersten zustimmenden Schritt allmaehlich politisch immer weiter in die Tiefe gedrueckt und dann schliesslich zur militaerischen Kapitulation gezwungen wuerden. Durch Veroeffentlichungen im Oktober 1918 ist mir bekannt geworden, dass Praesident Wilson unmittelbar nach Verkuendigung der Senatsbotschaft vom 22. Januar 1917 dem deutschen Botschafter in Washington seine Bereitwilligkeit zur Einleitung einer offiziellen Friedensvermittelung ueberreichen liess. Die Mitteilung hiervon war am 28. Januar in Berlin eingetroffen. Ich hatte von diesem uns anscheinend sehr weit entgegenkommenden Schritt Wilsons bis zum Herbste 1918 nichts gehoert. Ob Irrtuemer oder Verkettung von widrigen Verhaeltnissen Schuld daran waren, weiss ich heute noch nicht. Meines Erachtens war der Krieg mit Amerika Ende Januar 1917 nicht mehr zu verhindern. Wilson befand sich zu jener Zeit in Kenntnis unserer Absicht, am 1. Februar den uneingeschraenkten Unterseebootkrieg zu beginnen. Es kann keinen Zweifeln unterliegen, dass der Praesident hierueber durch Auffangen und Entzifferung unserer diesbezueglichen Telegramme an den deutschen Botschafter in Washington von seiten Englands ebenso unterrichtet war, wie von dem Inhalt unserer uebrigen Depeschen. Die Senatsbotschaft vom 22. Januar und das daran anknuepfende Angebot der Friedensvermittelung wird hierdurch ohne weiteres gekennzeichnet. Das Unheil war im Rollen. Es wurde daher auch nicht mehr aufgehalten durch unsere Erklaerung vom 29. Januar, in der wir bereit waren, den Unterseebootkrieg sofort abzubrechen, wenn es den Bemuehungen des Praesidenten gelingen wuerde, eine Grundlage fuer Friedensverhandlungen
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