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tische Auffassung der uebrigen tuerkischen Machthaber schien uns einstweilen eine Gewaehr dafuer zu geben, dass die bisherigen osmanischen Verluste unser Kriegskonto nicht uebertrieben belasten wuerden. Wurde uns doch versichert, dass die osmanische Regierung sich im Falle des Eintritts von Friedensverhandlungen nicht auf den Wortlaut unserer Vertragsbestimmungen versteifen, sondern sich mit der Anerkennung einer mehr oder minder formellen Hoheit ueber grosse Teile der verlorenen Gebiete abfinden wuerde, sofern es gelingen solle, eine Formel zur Erhaltung des Prestiges ihrer jetzigen Regierung zu finden. Fuer unsere Politik wie Kriegsleitung war es also eine ganz wesentliche Aufgabe, die derzeitige osmanische Reichsleitung zu stuetzen; fuer Enver wie fuer Talaat Pascha fand sich nicht leicht ein Ersatz, der uns voll und sicher zugetan war. Das durfte uns freilich nicht hindern, politischen Stroemungen in der Tuerkei entgegenzutreten, die auf die militaerischen Aufgaben des Landes im Rahmen des Gesamtkrieges stoerend wirkten. Ich verweise hierbei auf meine frueheren Bemerkungen ueber die panislamitische Bewegung. Sie drohte andauernd die Tuerkei militaerisch in eine falsche Richtung abzulenken. Nach dem Zusammenbruch Russlands suchte der Panislamismus sein Ausdehnungsgebiet in der Richtung auf den Kaukasus. Ja, er fasste darueber hinaus ein Weitergreifen auf die transkaspischen Laender ins Auge und verlor sich schliesslich in den weiten Raeumen Zentralasiens mit dem phantastischen Wunsche, auch dortige alte Kultur- und Glaubensgemeinschaften mit dem osmanischen Reiche zu vereinen. Dass wir solchen orientalischen politischen Traumgebilden unsere militaerische Unterstuetzung nicht leihen konnten, dass wir vielmehr die Rueckkehr aus diesen weitschweifenden Plaenen auf den Boden der jetzigen kriegerischen Wirklichkeiten fordern mussten, war klar, das Bemuehen aber leider nicht erfolgreich. Weit schwieriger als unser Einfluss auf die aussenpolitischen Probleme der Tuerkei musste natuerlich unser Einfluss auf innere Verhaeltnisse dieses Reiches sein. Und doch konnten wir uns wenigstens des Versuches solcher Schritte nicht voellig entschlagen. Nicht nur die primitiven wirtschaftlichen Zustaende gaben hierzu Veranlassung sondern auch allgemein menschliche Empfindungen. Das ueberraschende nochmalige Aufleben osmanischer Kriegskraft, das Wiederaufflammen frueheren Heldentumes in diesem Daseinskampf beleuchtete gleichzei
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