zu sichern.
Die Ereignisse von 1918 und 1919 scheinen mir eine volle Bestaetigung
meiner damaligen Anschauungen zu sein, die auch von meinem Ersten
Generalquartiermeister in jeder Beziehung geteilt wurden.
Innere Politik
Den Tagesfragen der inneren Politik hatte ich als aktiver Soldat ferner
gestanden. Auch nach meinem Uebertritt in den Ruhestand beschaeftigten sie
mich nur in dem Rahmen eines stillen Beobachters. Ich vermochte nicht zu
verstehen, dass hier und da das Gesamtwohl des Vaterlandes oft recht
kleinlichen Parteiinteressen gegenueber zuruecktreten sollte, und fuehlte
mich in meiner politischen Ueberzeugung am wohlsten in dem Schatten des
Baumes, der in dem ethisch-politischen Boden der Epoche unseres grossen
greisen Kaisers festwurzelte. Diese Zeit mit ihrer fuer mich wunderbaren
Groesse hatte ich voll und ganz in mich aufgenommen und hielt an ihren
Gedanken und Richtlinien fest. Die Erlebnisse waehrend des jetzigen Krieges
waren nicht geeignet, mich fuer die Aenderungen einer neueren Zeit besonders
zu erwaermen. Ein kraftvoll in sich geschlossener Staat im Sinne Bismarcks
war die Welt, in der ich mich in Gedanken am liebsten bewegte. Zucht und
Arbeit innerhalb des Vaterlandes standen fuer mich hoeher als
kosmopolitische Phantasien. Auch erkannte ich kein Recht fuer einen
Staatsbuerger an, dem nicht eine gleichwertige Pflicht gegenueberzustellen
waere.
Im Kriege dachte ich nur an den Krieg. Hindernisse, die der Kraft seiner
Fuehrung entgegentraten, sollten nach meiner Auffassung vom Ernst der Lage
ruecksichtslos beseitigt werden. So machten es unsere Feinde, und wir
haetten an ihrem Beispiel lernen koennen. Leider haben wir es nicht getan,
sondern sind einem Wahngebilde der Voelkergerechtigkeit verfallen, anstatt
das eigene Staatsgefuehl und die eigene Staatskraft im Kampfe um unser
Dasein ueber alles andere zu stellen.
Waehrend des Krieges musste sich die Oberste Heeresleitung mit einzelnen
innerstaatlichen Aufgaben, besonders auf wirtschaftlichem Gebiete,
beschaeftigen. Wir suchten diese Aufgaben nicht; sie draengten sich, mehr
als mir erwuenscht war, an uns heran. Die innigen Beziehungen zwischen Heer
und Volkswirtschaft machten es uns unmoeglich, die wirtschaftlichen
Heimatfragen von der Kriegfuehrung durch eine Grenzlinie aehnlich einer
solchen zwischen Kriegsgebiet und Heimat zu trennen.
Das grosse Kriegsindustrieprogramm, das meinen Namen traegt, vertrat
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