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ich mit
der vollen Verantwortung fuer seinen Inhalt. Die einzige Richtlinie, die
ich fuer seine Bearbeitung gab, lautete dahin, dass der Bedarf fuer unsere
kaempfenden Truppen unter allen Umstaenden gedeckt werden muesste. Einen
anderen Grundsatz als diesen haette ich im vorliegenden Falle fuer ein
Vergehen an unserem Heere und an unserem Vaterlande gehalten. Bei unsern
Forderungen waren die Zahlen den frueheren gegenueber freilich ins Riesige
gewachsen; ob sie erreicht werden konnten, vermochte ich nicht zu
beurteilen. Man hat nach dem Kriege dem Programm den Vorwurf gemacht, es
sei durch die Verzweiflung diktiert worden. Der Erfinder dieser Phrase
taeuschte sich vollstaendig ueber die Stimmung, unter deren Einfluss dieses
Programm entstanden ist.
An der Einbringung des Gesetzes ueber den Kriegshilfsdienst war ich mit
ganzem Herzen beteiligt. In der Not des Vaterlandes sollten sich nach
meinem Wunsche nicht nur alle waffenfaehigen sondern auch alle
arbeitsfaehigen Maenner, ja selbst Frauen, in den Dienst der grossen Sache
stellen oder gestellt werden. Ich glaubte, dass durch ein solches Gesetz
nicht nur personelle sondern auch sittliche Kraefte ausgeloest wuerden, die
wir in die Wagschale des Krieges werfen konnten. Die schliessliche
Gestaltung des Gesetzes zeigte freilich ein wesentlich anderes, weit
bescheideneres Ergebnis, als mir vorgeschwebt hatte. Angesichts dieser
Enttaeuschung bedauerte ich fast, dass wir unser Ziel nicht auf den schon
bestehenden Gesetzesgrundlagen angestrebt hatten, wie das von anderer
Seite beabsichtigt gewesen war. Der Gedanke, die Annahme des Gesetzes zu
einer macht- und eindrucksvollen Kundgebung des gesamten deutschen Volkes
zu gestalten, hatte mich den Einfluss der bestehenden inneren politischen
Verhaeltnisse uebersehen lassen. Das Gesetz kam schliesslich zustande auf dem
Boden innerpolitischer Handelsgeschaefte, nicht aber auf dem tiefgehender
vaterlaendischer Stimmung.
Man hat der Obersten Heeresleitung vorgeworfen, dass sie durch das Gesetz
ueber den "Vaterlaendischen Hilfsdienst" und durch die Forderungen des
sogenannten "Hindenburg-Programms" in sozialer wie in finanzieller und
wirtschaftlicher Beziehung zu ueberstuerzenden Massnahmen Anlass gegeben
haette, deren Folgen sich bis zu unserem staatlichen Umsturz, ja sogar
darueber hinaus noch deutlich verfolgen liessen. Ich muss der zukuenftigen,
von den gegenwaertigen Parteistroemungen befreiten Forschung zur
Entscheidung ueberla
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