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tig die dunkelste Seite der tuerkischen Herrschaft: ich meine ihr Vorgehen gegen die armenischen Volksteile ihres Gebietes. Die armenische Frage barg eines der allerschwierigsten Probleme fuer die Tuerkei in sich. Sie beruehrte sowohl den pantuerkischen wie auch den panislamitischen Ideenkreis. Die Art, wie sie von fanatischer tuerkischer Seite zu loesen versucht wurde, hat die ganze Welt waehrend des Krieges beschaeftigt. Man hat uns Deutsche mit den grausigen Vorkommnissen in Verbindung bringen wollen, die sich in dem ganzen osmanischen Reiche und gegen Schluss des Krieges auch im armenischen Transkaukasien abspielten. Ich fuehle mich daher verpflichtet, sie hier zu beruehren, und habe wahrlich keinen Grund, unsere Einwirkung mit Stillschweigen zu uebergehen. Wir haben nicht gezoegert, in Wort und Schrift einen hemmenden Einfluss auf die wilde, schrankenlose Art der Kriegfuehrung auszuueben, die im Orient durch Rassenhass und Religionsfeindschaften in traditionellem Gebrauch war. Wir haben wohl zusagende Aeusserungen massgebender Stellen der tuerkischen Regierung erhalten, waren aber nicht imstande, den passiven Widerstand zu ueberwinden, der sich gegen diese unsere Einmischungen richtete. So erklaerte man beispielsweise von tuerkischer Seite die armenische Frage als lediglich innere Angelegenheit und war sehr empfindlich, wenn sie von uns beruehrt wurde. Auch unsere manchmal an Ort und Stelle befindlichen Offiziere erreichten nicht immer eine Abmilderung der Hass- und Racheakte. Das Erwachen der Bestie im Menschen beim Kampf auf Leben und Tod, im politischen und religioesen Fanatismus, bildet eines der schwaerzesten Kapitel in der Geschichte aller Zeiten und Voelker. Die uebereinstimmenden Urteile voelkisch voellig neutraler Beobachter gingen dahin, dass die in ihren innersten Leidenschaften aufgewuehlten Parteien bei der gegenseitigen Vernichtung sich die Wage hielten. Das entsprach wohl den sittlichen Begriffen, die bei Voelkern jener Gebiete durch die noch herrschenden oder erst seit kurzem ueberwundenen Gesetze der Blutrache geheiligt erschienen. Der Schaden, der durch diese Vernichtungsakte angerichtet wurde, ist ganz unuebersehbar. Er machte sich nicht allein auf menschlichem und politischem sondern auch auf wirtschaftlichem und militaerischem Gebiete geltend. Die Zahl der besten tuerkischen Kampftruppen, die im Verlauf des Krieges im kaukasischen Hochlandswinter als Folgen dieser Vernichtungspolitik wider die A
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