r hatten sich gefunden in der
gluecklichsten Zeit fuer einen solchen Bund und sie ergaenzten sich
wunderbar. Totilas sonnige Seele hatte den vollen Schmelz der Jugend
bewahrt: lachend sah er in die lachende Welt: er liebte den Menschen und
der Glanz seines wohlwollenden Wesens gewann ihm leicht und rasch alle
Herzen. Er glaubte nur an das Gute und des Guten Sieg: traf er das Boese,
das Gemeine auf seinem Pfad, so trat er es mit dem heilig lodernden Zorn
eines Erzengels in den Staub: durch seine sanfte Natur brach dann, den
Helden verratend, die gewaltige Kraft, die in ihr ruhte und nicht eher
liess er ab, bis das verhasste Element aus seinem Lebenskreise getilgt war.
Aber im naechsten Augenblick war dann die Stoerung wie ueberwunden so
vergessen und harmonisch wie seine Seele fuehlte er ringsum Welt und Leben.
Stolz und froh empfand er die Vollkraft seiner Jugend und jauchzend
drueckte er das goldne Dasein an die Brust. Singend schritt er durch die
wimmelnden Strassen von Neapolis, der Abgott der Maedchen, der Stolz seiner
gotischen Waffenfreunde, wie ein Gott der Freude, beglueckend und beglueckt.
Der helle Zauber seines Wesens teilte sich selbst der stilleren Seele
seines Freundes mit. Julius Montanus, zart und sinnig angelegt, eine fast
weibliche Natur, frueh verwaist und von Cethegus' hochueberlegnem Geist
eingeschuechtert, in Einsamkeit und unter Buechern aufgewachsen, von der
trostlosen Wissenschaft jener Zeit mehr belastet als gehoben, sah das
Leben ernst, fast wehmuetig an. Ein Zug zur Entsagung und die Neigung,
alles Bestehende an dem strengen Mass uebermenschlicher Vollendung zu
messen, lag in ihm und mochte sich leicht bis zur Schwermut verduestern.
Zur gluecklichen Stunde fiel Totilas sonnige Freundschaft in seine Seele
und erhellte sie bis in ihre tiefsten Falten so maechtig, dass seine edle
Natur auch von einem schweren Schlage sich wieder elastisch aufrichten
konnte, den eben diese Freundschaft auf sein Haupt ziehen sollte.
Hoeren wir ihn selbst darueber an den Praefekten berichten:
"Cethegus dem Praefekten Julius Montanus.
Die kaltherzige Antwort, die du auf den warmgefuehlten Bericht von meinem
neuen Freundschafts-Glueck erteiltest, hat mir zuerst - gewiss gegen deine
Absicht - sehr wehe gethan, spaeter aber das Glueck eben dieser Freundschaft
erhoeht, freilich in einer Weise, welche du weder ahnen noch wuenschen
konntest.
Der Schmerz durch dich hat sich bald in Schmerz um dich verwandelt. Wollt
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