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trueben koennte. Du siehst nun, o Cethegus, wie weit ab von deinem Ziel ein Gott deinen Plan gewendet. Mir hast du jenes Kleinod Italiens bringen wollen und hast es Totila zugefuehrt. Meine Freundschaft hast du zerstoeren wollen und hast sie in den Gluten heiliger Entsagung von allem Irdischen befreit und unsterblich gemacht. Du hast mich zum Manne machen wollen durch der Liebe Glueck: - ich bin's geworden durch der Liebe Schmerz. Lebe wohl und verehre das Walten des Himmels." Einundzwanzigstes Kapitel. Wir unterlassen es, den Eindruck dieses Schreibens auf den Praefekten auszumalen, und begleiten lieber die beiden Dioskuren auf einem ihrer Abendspaziergaenge an den reizenden Ufergelaenden von Neapolis. Sie wandelten nach der frueh beendigten Coena durch die Stadt und zur Porta nolana hinaus, die in schon halb verwitterten Reliefs die Siege eines roemischen Imperators ueber germanische Staemme verherrlichte. Totila blieb stehen und bewunderte die schoene Arbeit. "Wer ist wohl der Kaiser," fragte er den Freund, "dort auf dem Siegeswagen, mit dem gefluegelten Blitz in der Hand, wie ein Jupiter Tonans?" - "Es ist Marc Aurel," sagte Julius und wollte weitergehen. - "O bleib doch! Und wer sind die vier Gefesselten mit den langwallenden Haaren, die den Wagen ziehn?" "Es sind Germanenkoenige." - "Doch welches Stammes?" fragte Totila weiter - "sieh da, eine Inschrift: "_Gothi extincti!_" "Die Goten vernichtet!"" Laut lachend schlug der junge Gote mit flacher Hand auf die Marmorsaeule und schritt rasch durch das Thor. "Eine Luege in Marmor!" rief er rueckwaerts blickend. "Das hat der Imperator nicht gedacht, dass einst ein gotischer Seegraf in Neapolis seine Prahlereien Luegen straft." - "Ja, die Voelker sind wie die wechselnden Blaetter am Baume," sagte Julius nachdenklich; "wer wird nach euch in diesen Landen herrschen?" Totila blieb stehen. "_Nach uns?_" fragte er erstaunt. - "Nun, du wirst doch nicht glauben, dass deine Goten ewig dauern werden unter den Voelkern?" "Das weiss ich doch nicht," sagte Totila, langsam fortschreitend. - "Mein Freund, Babylonier und Perser, Griechen und Makedonen und, wie es scheinen will, auch wir Roemer hatten ihre zugemessene Zeit: sie bluehten, reisten und vergingen. Soll's anders sein mit den Goten?" "Ich weiss das nicht," sagte Totila unruhig, "ich habe den Gedanken nie gedacht. Es ist mir noch nie eingefallen, dass eine Zeit kommen koennte,
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