achricht ueber die
Russen. "Ja, ja," sagte er ploetzlich und sah hell auf, "die Russen haben
wir besiegt; die ganze Russenart muessen wir unterkriegen; denn etwas
davon gibt's auch bei uns Deutschen, aber wir kaempfen dagegen an. Wir
sehen's jetzt im Krieg, wohin das fuehrt. Ehrliche Deutsche wollen wir
sein, keinen Fuenfer erschwindeln, dann gibt's keinen Sand in den
Buechsen, gelt du?"--"Ja, Vater!"--"Da drueben ziehen sie die Fahne auf!"
rief der Kleine und sie traten alle unter die Ladentuere. "Ja, Sieg ueber
die Russen und ueber die Russenart!"
Zu welcher Fahne?
Unter den vielen Deutschen, die sich in Paris aufhalten, war zur Zeit
des Kriegsausbruchs ein Bankbeamter namens Kolmann. Er war von Geburt
Elsaesser; auch seine Frau stammte aus dem Elsass. In Strassburg hatten sie
ihren Hausstand gegruendet, dort waren auch ihre beiden aeltesten Kinder,
zwei Knaben, geboren, die jetzt sechs und acht Jahre alt waren. Spaeter
war die Familie Kolmann nach Paris uebergesiedelt, wo dem Manne eine gute
Stelle an einem grossen Bankgeschaeft angeboten war. Sie lebten nun seit
drei Jahren in Paris und dort war zu den beiden kleinen Bruedern noch ein
Schwesterchen gekommen. Fuer die Elsaesser war das Eingewoehnen in Paris
leicht gewesen; von Jugend an war ihnen die franzoesische Sprache
vertraut; sie sprachen auch mit ihren Kindern franzoesisch und jedermann,
der nicht naeher mit ihnen bekannt war, hielt sie fuer Franzosen. Paul und
Emil, die beiden kleinen Jungen, gingen mit den franzoesischen
Altersgenossen zur Schule.
Aber jetzt kam der Krieg. Er drohte schon in der letzten Woche des Juli
und brachte schwere Sorgen und Ueberlegungen fuer viele Deutsche in Paris.
In dem Bankgeschaeft, fuer das Kolmann arbeitete, waren mehrere junge
Deutsche angestellt. Sie waren schnell entschlossen abzurufen; wussten
sie doch, dass ihres Bleibens nicht mehr war, und dass sie jeden Tag ihre
Einberufung erwarten mussten. So verliessen sie Frankreich noch vor dem
eigentlichen Ausbruch des Krieges und eilten in ihr Vaterland zurueck.
Der Direktor der Bank, fuer den die ploetzliche Abreise mehrerer
Angestellter sehr stoerend war, sprach mit Kolmann. Er sagte ihm, dass er
darauf rechne, ihn, den Elsaesser, zu behalten. Im Kriegsfall kaeme ja
Elsass doch wieder an Frankreich. Die Elsaesser wuerden alle gleich bei
Beginn des Kriegs zu den Franzosen uebergehen; daran sei gar nicht zu
zweifeln.
Darauf entgegnete Kolmann, er habe in Deu
|