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rueber gesprochen, dass sie Elsaesser und also Deutsche waren, denn er wollte, dass seine Kinder sich ganz heimisch und wohl fuehlten unter den franzoesischen Kameraden. Und jetzt, in dem Augenblick, da Krieg ausbrach, war es noch bedenklicher, davon zu sprechen. "Bitte Papa, sage mir's!" wiederholte Paul, "haelt England zu uns?" "Franzosen, Englaender und Russen halten zusammen," sagte Herr Kolmann ausweichend.--"Dann werden wir leicht fertig mit den Deutschen; oder haben die auch Freunde?" "Ja, Oesterreich geht mit Deutschland." "Papa, wer wird's gewinnen?" "Wir, Paul," sagte der Vater und er dachte dabei "wir Deutschen", aber er merkte wohl, dass Paul dachte: Wir Franzosen. Paul war befriedigt; er forderte den juengeren Bruder auf, mit ihm hinueber zu gehen ins Kinderzimmer, sie wollten Soldaten spielen. Die Eltern blieben allein zurueck. "Paul meint, wir seien Franzosen," sagte Kolmann. "Das ist ja nur gut," entgegnete seine Frau, "Elsass kommt nun sicher wieder an Frankreich. Ich hoerte es neulich erst sagen, ganz Elsass freue sich auf einen Krieg und werde in der ersten Stunde zu Frankreich uebergehen." "Was man wuenscht, das glaubt man gern. Charlotte, ich glaube es nicht, und von all den Elsaessern, die wie ich im deutschen Heer gedient haben, wird das keiner glauben. Denke an deinen Bruder; weisst du nicht mehr, wie er begeistert war fuer das deutsche Heer? Meinst du, dass er ueberginge zur franzoesischen Fahne?" "Der freilich nicht," sagte sie nachdenklich und nach einer Weile fuegte sie hinzu: "Gottlob, dass du nicht in den Krieg musst; es waere ja schrecklich, wenn man nicht wuesste, zu wem man halten sollte." In sichtlicher Unruhe ging Herr Kolmann hin und her. Sie sah ihm nach. "Was beunruhigt dich so?" fragte sie teilnehmend. Er schwieg. "Sage es mir doch, lieber Freund," bat sie zaertlich. Da blieb er vor ihr stehen. "Ich muss es dir ja freilich sagen, wenn du es dir nicht selbst denken kannst. Du irrst dich, wenn du meinst, meine dreissiger Jahre entheben mich der Militaerpflicht. Mir bleibt nur die Wahl: entweder ich stelle mich sofort in Deutschland--dann muessen wir alles aufgeben, was wir hier haben und Paris verlassen--; oder ich werde Franzose, wie mir der Direktor geraten,--dann gehoeren wir kuenftig der franzoesischen Nation an. Schon lange habe ich gefuerchtet, dass ich einmal vor diesen Entscheid gestellt wuerde, nun ist die Stunde gekommen." "Aber Liebster, wir koen
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