en Offizier, es ist derselbe, der so freundlich
gegen mich war. Das ist gut, den verstehen wir auch, er redet
franzoesisch. Dem kann man gleich sagen, dass von uns niemand auf ihn
schiesst. Sagst du es ihm, Mutter?"
"Wie werde ich den Offizier anreden, ich fuerchte mich zu Tode, wenn er
kommt!"
"Ich nicht, ich gar nicht, ich springe ihm gleich entgegen!" Und
richtig, der kleine Bursche sprang die Wiese hinab, dem Feinde entgegen.
Mit Herzklopfen sahen alle ihm nach. Die Truppe mochte wohl sehr
erstaunt sein, dass hier ein Knabe zutraulich ihnen entgegenkam, anstatt
von ihnen davonzurennen, wie es sonst geschah. Aber der Leutnant
erkannte den kleinen Burschen sofort wieder, redete ihn freundlich an
und fuehrte ihn an der Hand.
Pierre verstand nicht die deutschen Worte, in denen der Offizier seinen
Leuten die Bekanntschaft erklaerte und ahnte nicht, dass er sagte:
"Vorsicht! Es kann eine List sein, mit der man uns in irgend einen
Hinterhalt locken will. Bleibt nahe bei mir! Solange wir das Kind vorne
haben, werden sie schwerlich auf uns schiessen."
Nun kamen sie den Haeusern ganz nahe. "Dort ist meine Mutter," sagte
Pierre und vom Haus aus sahen alle die Geaengstigten, dass Pierre den
Soldaten den Weg zu ihnen wies. Pierre wollte nun vorausspringen.
"Bleib bei mir, kleiner Freund," rief der Leutnant und hielt den Knaben
fest. Da sah dieser betroffen auf.
"Hab' keine Angst, wir tun niemand etwas, wenn sie uns nichts tun. Aber
bis ich das weiss, musst du bei mir bleiben."
Das kluge Buerschlein verstand sofort, wie das gemeint war. Wusste er doch
selbst, dass dem Buckligen nicht zu trauen war. Der Kleine musste den
grossen Offizier schuetzen.
Nun waren sie am Haus. Das Kind an der Hand, trat der Leutnant ein,
gefolgt von seinem Trupp. Er machte die Stubentuere auf, sah vor sich ein
paar Maenner und eine ganze Anzahl Weiber und Kinder, die sofort anfingen
zu schreien, wie wenn sie schon am Spiess steckten.
Der Leutnant rief mit fester, lauter Kommandostimme: "Wir kommen nicht
als Feinde in euer Haus. Keinem wird ein Haar gekruemmt, wenn ihr nicht
feindlich gegen uns seid. Wenn aber irgend etwas gegen uns geschieht,
wird sofort auf euch geschossen und die Haeuser verbrannt!"
Totenstille herrschte jetzt. Da wagte doch Pierre's Mutter ein Wort:
"Mein Kleiner hat uns schon gesagt, dass der Herr so gut ist und niemand
wird etwas Feindseliges tun."--"Nein, niemand," betaetigte der Chor der
Weiber. Aber das sch
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