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halten, haben kein Fleisch und Gemuese gekauft, sondern sie haben Sand geholt und in die Buechsen getan und haben sie zugeloetet." "Die Russen haben das getan?" fragte Hans, der mit groesster Spannung zugehoert hatte. "Ja die Russen, die Deutschen nicht, die tun so etwas nicht, die sind ehrlich." "Mit wieviel Jahren wird man denn ein Deutscher?" fragte Hans wieder, "ich moechte auch ein Deutscher werden." Sie lachten ueber den Kleinen und die Mutter streichelte ihm den Blondkopf: "Bist schon laengst einer, Hans, schon seit du auf der Welt bist. Bist kein Russe, nein, sondern ein ehrlicher, deutscher Bub!" Georg, der am Ladentisch lehnte, hatte aus den Worten der Mutter gehoert, dass der Deutsche ehrlich sei; und er wurde ganz nachdenklich. Die fuenf Pfennig, die fuer den Kaes bestimmt waren, hatte er fuer Schokolade ausgegeben; wie die Russen, dachte er. Aber ich bin doch ein Deutscher. "Wenn einer einmal ein wenig unehrlich ist, deswegen bleibt er doch ein Deutscher, gelt Mutter?" sagte er, "nur natuerlich so etwas, wie mit den Buechsen, darf er nicht tun!" Der Vater blickte von der Zeitung auf und sah Georg an. "Mit der kleinen Unehrlichkeit faengt's allemal an," sagte er, "es hat keiner gleich 1000 Mark. Aber wenn er zuerst um einen Pfennig betruegt, so kommt er immer weiter." "Das ist doch ein Unterschied, auf fuenf Pfennig kommt's doch nicht an," beharrte Georg. "Auf die Pfennige kaeme es vielleicht nicht an, aber auf die Ehrlichkeit, die darf eben keinen Flecken haben; da muss sich einer rein halten, schon als Bub, dann bringt er's auch als Mann zustand. Was meinst du, warum soll es leichter sein, auf 1000 Mark zu verzichten, die man sich erschwindeln kann, als auf fuenf Pfennig? Wer das eine nicht kann, wird auch das andere nicht koennen." Jetzt wurde es Georg ganz angst; er wuerde doch nicht spaeter einmal so etwas tun, wie es die Russen getan hatten? "Gelt, dich drueckt etwas," fragte die Mutter ihren Grossen, der in sichtlichem Unbehagen dastand, "hast was auf dem Gewissen, Georg?" "Ja, fuenf Pfennig vom Kaes. Die waren uebrig und ich hab mir Schokolade dafuer gekauft und schon gegessen, sonst moecht' ich sie gleich hergeben." "So, so!" sagte der Vater und besann sich ein wenig. Eigentlich gehoerte doch Strafe auf so etwas; aber er strafte so ungern. Waehrend er sich so besann, faltete er das Zeitungsblatt zusammen, sodass die erste Seite wieder obenauf lag mit der grossen, frohen Siegesn
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