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hadenfrohen Gesinnung der Bahnbeamten geschah es, dass, waehrend die Mutter mit der Kleinen und der Vater mit Emil einstieg, Paul weggestossen wurde und zu Boden fiel in dem Augenblick, da der Zug sich in Bewegung setzte. Niemand kuemmerte sich um den Jammer der Zurueckbleibenden, kein Schaffner achtete auf den verzweifelten Schrei: "Mein Kind, mein Kind!", der aus dem Wagen drang, in dem die Familie Kolmann davon fuhr. Sie wussten nicht, war ihr geliebtes Kind ueberfahren oder stand es hilflos und verzweifelnd in der feindlichen Stadt. Der Zug fuhr ohne Aufenthalt immer weiter, immer zu. Keine Moeglichkeit, irgend etwas zu tun fuer das verlorene Kind; kein mitleidiger Beamter, kein hilfreicher Telegraph stand zur Verfuegung, feindselig waren alle Einrichtungen; es war Krieg. Und doch kam nach einer Stunde Fahrt ein kleiner Trostschimmer. Eine Mitreisende, ein junges deutsches Maedchen, das in einem der hintersten Wagen gewesen, draengte sich allmaehlich vor und fragte in jedem Wagen: "Sind hier die Eltern, die einen Knaben verloren haben?" Schliesslich kam sie mit der Frage in den richtigen Wagen. "Ja, ja!" riefen Pauls Eltern wie aus einem Mund. "Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich vom Fenster aus gesehen habe, wie der Junge, den man zu Boden geworfen hatte, aufgestanden ist und offenbar keinen Schaden genommen hatte." Frau Kolmann stuerzten die Traenen aus den Augen: "Aber verloren ist er!" schluchzte sie laut. "Ich sah noch," fuhr das Fraeulein fort, "dass eine Frau, es schien mir eine einfache deutsche Buergersfrau, die mit ihren kleinen Kindern abreisen wollte, Ihren Jungen angeredet hat. Sie sah ihn muetterlich freundlich an; ich denke mir, sie wird sich seiner annehmen und ihn mit nach Deutschland nehmen. Ich wollte Ihnen dies nur zum Trost sagen."--"Danke, danke!" Frau Kolmann konnte nichts weiter hervorbringen; sie wandte alle Kraft an, um Herr zu werden ueber ihre Traenen. Es war doch schon ein Trost fuer die Eltern, dass sie wussten, ihr Kind war nicht unter die Raeder gekommen, und sie hielten das Bild fest, wie eine deutsche Frau sich ihm teilnehmend zugewandt hatte. Kam er wirklich nach Deutschland, so wuerden Eltern und Kind sich auf allen Wegen suchen und endlich auch sich zusammenfinden. Es war eine greuliche Fahrt, die all' die Deutschen in diesem Zug durchzumachen hatten. In grausamer Weise wurde ihnen alles verweigert, was sie begehrten; an keiner Station durften sie aussteigen, keinen Trunk W
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