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der sonst nie angewendet wird, laden sie zu den Kannibalenfesten ein
(Erskine 291), von denen Weiber fast immer, Sklaven und gewisse Priester
immer ausgeschlossen sind (Erskine 260; Williams und Calvert 1, 211).
Und trotz alledem hatte der Kannibalismus eine religioese Weihe bei
ihnen: die getoedteten Feinde werden zuerst den Goettern dargeboten
(Erskine 261), die selbst Kannibalen sind (247) und jedes Kannibalenfest
hat bestimmte, sonst nicht getanzte heilige Taenze (209. 440).
Wir haben uns bei diesem ekelhaften Detail so lange verweilt, einmal,
weil es anthropologisch von hohem Interesse ist--dann aber und
hauptsaechlich, um zu beweisen, dass der Kannibalismus, der so
ausgepraegt, so eingewurzelt bei den Fidschis ist, nicht erst, wie jetzt
die Haeuptlinge gern erzaehlen, in der letzten Zeit aufgekommen sei, Hand
in Hand mit dem blutiger werdenden Kriege (Erskine, 272). Er besteht
gewiss viele Jahrhunderte lang, gewiss viel laenger, als die Fidschis
ihre jetzige Wohnung inne haben: allein er hat sich immer weiter
ausgedehnt und mag seine rohesten Formen, z.B. das Menschenfressen aus
Leckerei erst im letzten Jahrhundert seines Bestehens, so lange aber
auch mindestens, angenommen haben. Trotzdem aber, und auf dies Faktum
werden wir zurueckkommen, trotzdem ist ein Aussterben der Bevoelkerung
nicht zu merken (Erskine 274). Die Zahl derselben betraegt nach den
Missionaeren (ebendas.) 200-300,000 und mag dies auch etwas zu hoch
gegriffen sein, sie ist jedenfalls betraechtlich genug, so dass auch Behm
200,000 als Totalsumme annimmt. Und ferner, was von besonderer
Wichtigkeit fuer die geschichtliche Betrachtung der Naturvoelker ist, sie
selbst haben das Bedenkliche des Kannibalismus eingesehen; daher jene
halb entschuldigende Rede der eingeborenen Fuersten; daher die
verhaeltnissmaessige Leichtigkeit des Kampfes, welchen die Missionaere
gegen die Anthropophagie fuehren, welchen man doch gerade, wegen des
Alters der Sitte, fuer unendlich schwierig halten sollte (Erskine 280).
Ja sie werden sogar von einer heidnischen Partei darin unterstuetzt,
welche sehr gegen den Kannibalismus, sowie gegen das unsinnige Morden
der Weiber und Sklaven ist, welches wir gleich betrachten werden, und
fuer Abschaffung aller dieser Sitten eifrig kaempft. Die Fuersten sind es,
welche aus feudalen Geluesten dies Alles aufrecht erhalten wissen wollen
(Seemann Ze
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