ihre
Jagdthiere verminderten sich auf der Stelle, ja sie verschwanden, theils
verdraengt oder verjagt, theils ausgerottet von den meist sehr
jagdlustigen Einwanderern (Lang bei Grey 2, 234-35). Daher sagte ein
Australier sehr richtig zu einem Europaeer: "Ihr solltet uns Schwarzen
Milch, Kuehe und Schafe geben, denn ihr seid hergekommen und habt die
Opossums and Kaenguruhs vertilgt. Wir haben nichts mehr zu essen und sind
hungrig" (Bennet bei Waitz 1, 183). Die brauchbaren Gras- und
Weidestrecken nahmen die Europaeer mehr und mehr im Lauf der Jahre ein in
Neuholland, Neuseeland, Afrika, Amerika, die fruchtbaren Kuestenstriche,
sonst der gewoehnliche Aufenthalt der Eingeborenen, haben sie ganz und
gar inne, das Land erklaeren sie fuer ihr Eigenthum, und da sie sich man
kann wohl sagen taeglich mehr und mehr ausbreiten, so draengen sie schon
durch ihre blosse Existenz die Eingeborenen in die Waelder, die Berge,
die Wildniss zurueck; so dass es denn gar kein Wunder ist, wenn die
Eingeborenen schon hierdurch allein "wie von einem giftigen Hauche
beruehrt" (oder wie die Phrase lautet) verkommen. "Als der weisse Mann,
so sagte der Cherokeehaeuptling Bunteschlange in einer Rede, sich gewaermt
hatte am Feuer des Indianers, und sich gesaettigt an seinem Maisbrei, da
wurde er sehr gross, er reichte ueber die Berggipfel hinweg und seine
Fuesse bedeckten die Ebenen und die Thaeler. Seine Haende streckte er aus
bis zum Meere im Osten und Westen. Da wurde er unser grosser Vater. Er
liebte seine rothen Kinder, aber sprach zu ihnen: ihr muesst ein wenig
aus dem Wege gehen, damit ich nicht von ungefaehr auf euch trete. Mit dem
einen Fuss stiess er den rothen Mann ueber den Okonnee und mit dem
anderen trat er die Graeber seiner Vaeter nieder. Aber unser grosser Vater
liebte doch seine rothen Kinder und aenderte bald seine Sprache gegen
sie. Er sprach viel, aber der Sinn von Allem war, nur: geht ein wenig
aus dem Wege, ihr seid mir zu nahe. Ich habe viele Reden von unserem
grossen Vater gehoert und alle begannen und endeten ebenso" (Waitz 3,
144). Chamisso, einer der wenigen, die sich in Deutschland fuer die
Stellung jener Voelker interessirten, hat dieser Rede ergreifenden
Ausdruck verliehen in einem seiner Gedichte (Werke 4, 86). Sie ist
bekannt genug: und wenn auch in ihr der ethische Gedanke die Hauptsache
ist, so kann doch auch die Schilderung der Thatsachen nicht schlagender
gegeben werden.
Und doch, auch wenn man den Eingeborenen g
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