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gion verlangten Peinigungen mit der groessten Gewissenhaftigkeit vollfuehren. Und so haben alle diese Voelker ueberall zaehe an ihren Religionen gehalten. Etwas anders steht die Sache in Polynesien. Nicht als ob die polynesischen Voelker nicht von gleich tiefer Religiositaet waeren; was z.B. schon die bekehrten Eingeborenen beweisen, in deren Hand jetzt der groesste Theil der Suedseemission ist. Aber die ganze Bevoelkerung war sittlich minder rein als die Amerikaner und befand sich schon zur Zeit der Entdeckung, wie Meinicke (b) nachgewiesen, in einem Zustande auch des geistigen Verfalls. Daher erklaert sich die auffallende Erscheinung, dass die Polynesier (Dieffenbach 2, 50 vom ganzen Ozean) und nach Chamissos Zeugniss auch die Mikronesier sich leicht bewegen lassen, ueber ihren frueheren Aberglauben selbst zu lachen und ihn aufzugeben. Doch auch sie fuegen sich und nicht bloss aus Herkommen mit freudigstem Gehorsam den beschraenkendsten Gesetzen ihrer Religion, z.B. den Tabu-Gesetzen, d.h. den Bestimmungen, durch welche Gegenstaende aller Art heilig gesprochen und dem unheiligen Volk gaenzlich entzogen werden, sowie der uebergrossen Adelsverehrung und anderem der Art. Und nur da haben sie ihre Religion wirklich und ohne Widerstand aufgegeben, wo sie durch die Mission wirklichen religioesen Ersatz bekamen. Gegen feindselige Angriffe auf ihre Religion, mochten sie absichtlich oder nur zufaellig sein, haben sie sich immer aufs heftigste aufgebracht gezeigt und eine Menge Ueberfaelle, Kriege, ja Cooks Tod selbst sind nur durch solche Verletzungen ihrer Tempelplaetze oder sonstigen Heiligthuemer hervorgerufen. Aber selbstverstaendlich war es gerade die Religion, gegen welche sich die heftigsten und ersten Angriffe der Kulturvoelker richteten. Das brauchte nicht mit der brutalen Roheit der Conquistadoren und ihrer Pfaffen in Amerika oder der Sendlinge Frankreichs in den letzten Jahrzehnten, der Laplace, Dupetitthouars u.s.w. in der Suedsee zu geschehen: auch die edelsten der Europaeer mussten sich gegen diese Religionen wenden, um sie zu zerstoeren, und so sahen die Eingeborenen ihr Heiligstes vernichtet, ja als durchaus schlecht und nichtswuerdig verachtet. Aus dem Vorstehenden aber kann man ermessen, wie vernichtend dieser Schlag ihr geistiges Leben traf. Ebenso war es mit den politischen Einrichtungen: und auch hier muessen wir wenigstens auf einige Hauptpunkte hinweisen. Die despotische Verfassung, das strenge Ade
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