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lsregiment der Suedsee (um bei den Polynesiern zunaechst zu bleiben), haben wir schon betrachtet. Aber mochte der Adel sich noch so hoch ueber das Volk stellen, das Volk aufs aergste unterdruecken: er war doch von Gott, man hing ihm doch mit warmer Verehrung an, man brachte in den meisten Faellen sein Gut und Blut mit aufrichtigem Eifer dar--lohnte doch eine solche Aufopferung mit einem besseren oder ueberhaupt mit einem Leben nach dem Tode! Jedenfalls beruhte auf diesem Verhaeltniss des Adels, der naturgemaess die stolzeste Meinung von sich hatte und sich keineswegs den europaeischen Grossen untergeordnet fuehlte, und des Volkes das gesammte oeffentliche Leben Polynesiens und Mikronesiens und hier wieder vorzueglich der Marianen. Durch den Einfluss der Europaeer aenderte sich das alles und so sehr auch das Volk nachher dadurch gewann: fuer den Augenblick musste es die Einrichtungen, die ihm seit Jahrtausenden gewohnt und ehrwuerdig waren, aufgeben und die, welche es vordem gleich Goettern geachtet hatte, von den Europaeern keineswegs besonders hochgestellt, ja oft mit Verachtung oder gar mit schreiendster Ungerechtigkeit behandelt, zum Theil wie auf den Marianen blutig verfolgt und vernichtet sehen. Der Adel selbst aber war noch schlimmer dran. Er war, bei voelliger Unumschraenktheit, der festen Ueberzeugung, von ganz anderem Stoff zu sein, als das gemeine Volk, er stellte sich ganz den hoechsten Europaeern gleich und wusste sich, wie Liholiho, Tamehameha I. Sohn in England bei seinem Aufenthalt unter der englischen hoechsten Aristokratie bewiesen hat, diesen auch im aeusseren Benehmen ziemlich gleich zu halten. Und nun fand er sich von den Europaeern, oft von den gemeinsten Matrosen, nicht nur nicht goettlich verehrt, sondern verachtet, dem gemeinen Volke ganz gleich, und jedenfalls tief unter jeden Weissen gestellt, er fand sich von der Gesellschaft in den meisten Faellen (wo sich eine wirklich europaeische Gesellschaft bilden konnte) entweder ausgeschlossen oder doch nur geduldet! So geschah es zu Neuseeland--man kennt ja den Hochmuth der englischen Race einer farbigen Bevoelkerung gegenueber--so, seit der gloriosen franzoesischen Occupation, zu Tahiti, so einige Jahrhunderte frueher auf den Marianen, wo der Adel in den blutigen Kaempfen ganz zu Grunde ging. Noch viel schlimmer, weil die Zerstoerung gruendlicher war, wirkten diese Dinge in Amerika. Denn auch hier war Volk und Herrscher durch Bande grosser Anhaeng
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