ber auf Kusaie (Ualan Chamisso 135,
Kittlitz 1, 356): so und besonders leidenschaftlich auf der Eatakkette
(Kotzebue, Chamisso) und auf den Gilbertinseln (Gulick 410). Waehrend man
in diesem Gebiet nur an einigen Orten die Baeume schonte (Hale 84) hieb
man, sie nach der gemeinsamen Sitte der Ozeanier, auf Ratak und sonst
nieder (Kotzebue 287), und man kann sich denken, wie furchtbar solche
Barbareien auf den kleinen schon ohnehin nur ueberaus kaergliche Nahrung
bietenden Inseln wirken mussten: viele, die der Krieg verschont hatte,
namentlich Weiber und Kinder, erlagen dem Hunger, dem Elend, das ihm
folgte. Daher ist die Behauptung, dass die einheimischen Kriege der
ozeanischen Bevoelkerung ganz unberechenbaren Schaden zugefuegt und
wesentlich zu ihrer stetigen Verminderung beigetragen haben, nur
allzusehr gerechtfertigt.
Die Sitte des Schaedelerbeutens, welche wir auf Neuguinea sahen und die
das ganze Malaisien beherrscht, finden wir insofern ueberall in
Polynesien, als man gierig die Schaedel und in Tahiti auch die
Unterkiefer der Feinde erstrebt, um sie als Trophaee aufzuheben (Nukuhiva
Melville 2, 129, Tahiti Bougainville 181, Ellis 1, 309, Perl- oder
Palliserinseln ebend. 1, 358, Aitutaiki 1, 309, Rarotonga 1, 359,
Neuseeland Dieffenbach 2, 134, Samoa Turner 301. 304). Hiermit haengt die
weite Verbreitung der Menschenfresserei enge zusammen, wie sie nach Hale
38 in Neuseeland, wo nach Thomson 1, 148 das letzte Beispiel dieser
Sitte noch 1843 vorkam, Hervey, Mangareva (Gambier), Paumotu und dem
Marquesasarchipel ganz allgemein und ohne Scham betrieben wurde. Auch zu
Kriegen wird sie oft Anlass, indem man, um ihn zu fressen, einen oder
mehrere Menschen eines fremden Stammes erschlug, welche That natuerlich
Rache erheischte. Auf Samoa, Tonga, Tahiti und Hawaii kommt der
Kannibalismus jetzt nur noch einzeln vor, auf Samoa bei ganz besonders
erbittertem Hass (Turner 194), auf Tonga aus Prahlerei und in Nachahmung
der Fidschisitten, (Mariner 1, 116-17), so wie bei Hungersnoth, wo man
irgend Jemanden, meist einen Verwandten erschlaegt und isst (eb. 2, 19;
1, 117); in Tahiti gleichfalls, aus Prahlerei, um sich furchtbar zu
machen (Ellis 1, 310). Aber frueher war er auf diesen Inseln allgemeine
Sitte (Hale 37), wie eine Menge seltsamer und anders ganz unerklaerbarer
Gebraeuche beweisen: so auf Tahiti der oft beschriebene Gebrauch bei
Menschenopfern, dem Koenig das linke Auge (den Sitz der Seele) des Opfers
darzubieten, der
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