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des Windes sprang die Vorstellung ueber auf den Biss der wuethenden Hunde, hielt aber in beiden Faellen die Kornaehre und das Brod noch immer als Bindemittel fest. Sieht man im Felde zum ersten Male Roggen bluehen (dies faellt auf Walburgistag), so nimmt man drei bluehende Aehren und streicht sie stillschweigend durch den Mund, dann wird man nie von tollen Hunden gebissen. Curtze, Waldeck. Volksueberlief. S. 402. Ein latein. Gebetbuechlein: Cultus divae Walburgae, Augsb. 1751, bringt S. 23 einen also beginnenden Hymnus: Walburga venit: cedite vesane grex, molossi! Cedunt, pavent, obmutuit os impotens latrandum. Um Amberg sagt man zu den Kindern, die ausgehen: Nehmt Brod mit, dass euch kein Hund anbellt (Bavaria 2, 305); in Schwaben lautet dieselbe Formel: Ich will Brod mitnehmen, damit mich kein Hund beisst. Birlinger, Schwaeb. Sag. 1, no. 706. So pflegten schon die phigalischen Arkadier nach dem Festessen die Hand an den Brodresten abzuwischen und diese beim Heimgehen einzustecken, damit ihnen auf dem naechsten Kreuzwege die Hekate mit ihren Hunden nichts anhaben konnte (Athenaeus 4, 149 C.). Denn auch dieser Hekate fielen Hundeopfer, von denen sie Dea canicida, canivora genannt war. Coleri Oeconomia, Mainz 1645, lib. XI, pg. 403. 410 schreibt vor: Um thoerichter Hunde Biss an Menschen und Vieh zu kuriren, gieb meyische Butter auf ein Stueck Brod gestrichen. Item, schneide einen Meywurm entzwei, mach ein Loechlein ins Brod, steck ihn hinein, kleib es oben mit Brod zu, schmiere Meyenbutter drueber, lass es aufessen. Dies ist ao. 1591 zweimal probiert worden an Hunden. Bisweilen werden die Kuehe toll; reissen an den Straengen, zittern und beben, als ob einer mit der Axt vor ihnen staende und sie erschlagen wollte. Da gebe man ihnen eine Butterschnitte zu essen und lasse sie im Namen Gottes immerhin laufen. Die Mecklenburger Bauern, bemerkt Coler ebenda, lib. XII, 479, geben den Hunden geschabet Silber (Abschabsel einer Silbermuenze) auf Butterbrod, so sollen sie nicht toll werden.--Die Fortdauer dieses Brauches in Sueddeutschland besteht darin, dass man am 1. Mai das Festmahl der Ankenschnitten, sg. Ankebruet bereitet, Schnitten mit Butter und Honig reichlich bestrichen, und auch dem Vieh beim ersten Austrieb davon verabreicht, damit es in keinen boesen Wind komme. Wir werden hievon im fuenften Kapitel unter der Form der berittenen Ankenschnittenprozession von Beromuenster noch einmal zu handeln h
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