viereckigten
Haus lagen gegen 80 Neger auf Ochsenhaeuten am Bodens. In jedem Gemach
waren vier Sklaven, und das Ganze sah aus wie eine Kaserne. Im Hof
brannten ein Dutzend Feuer, an denen gekocht wurde. Auch hier fiel uns die
laermende Lustigkeit der Schwarzen auf und wir konnten kaum schlafen. Wegen
des bewoelkten Himmels konnte ich keine Sternbeobachtungen machen; der Mond
kam nur von Zeit zu Zeit zum Vorschein, die Landschaft war truebselig
einfoermig, alle Huegel umher mit Magueys bewachsen. Man arbeitete an einem
kleinen Kanal, der ueber 70 Fuss hoch das Wasser des Rio San Pedro in den
Hof leiten sollte. Nach einer barometrischen Beobachtung liegt der Boden
der Hacienda nur 50 Toisen ueber dem Bett des Guayre bei Noria in der Naehe
von Caracas.
Der Boden dieses Landstrichs erwies sich zum Bau des Kaffeebaums nicht
sehr geeignet; er gibt im Allgemeinen im Thale von Caracas einen
geringeren Ertrag, als man Anfangs vermuthet hatte, da man bei Chacao mit
dem Anbau begann. Um sich von der Wichtigkeit dieses Handelszweiges im
Allgemeinen einen Begriff zu machen, genuegt die Angabe, dass die ganze
Provinz Caracas zur Zeit ihrer hoechsten Bluethe vor den Revolutionskriegen
bereits 50--60,000 Centner Kaffee erzeugte. Dieser Ertrag, der den Ernten
von Guadeloupe und Martinique zusammen fast gleich kommt, muss desto
bedeutender erscheinen, da erst im Jahre 1784 ein achtbarer Buerger, Don
Bartholomeo Blandin, die ersten Versuche mit dem Kaffeebau auf der Kueste
von Terra Firma gemacht hatte. Die schoensten Kaffeepflanzungen sind jetzt
in der Savane von Ocumare bei Salamanca und in Rincon, sowie im bergigten
Lande los Mariches, San Antonio Hatillo und los Budares. Der Kaffee von
den drei letztgenannten, ostwaerts von Caracas gelegenen Orten ist von
vorzueglicher Guete; aber die Straeucher tragen dort weniger, was man der
hohen Lage und dem kuehlen Klima zuschreibt. Die grossen Pflanzungen in der
Provinz Venezuela, wie Aguacates bei Valencia und le Rincon, geben in
guten Jahren Ernten von 3000 Centnern. Im Jahr 1796 betrug die
Gesammtausfuhr der Provinz nicht mehr als 4800 Centner, im Jahr 1804
10,000 Centner; sie hatte indessen schon im Jahre 1789 begonnen. Die
Preise schwankten zwischen 6 und 18 Piastern der Centner. In der Havana
sah man denselben auf 3 Piaster fallen; zu jener fuer die Colonisten so
unheilvollen Zeit, in den Jahren 1810 und 1812, lagen aber auch ueber zwei
Millionen Centner Kaffee (im Werth von zehn Millione
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