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haben, fanden wir das herrliche frische Gruen, das uns in den Bergen von Buenavista und Lagunetas so wohl gethan hatte. In den Ebenen dagegen werfen, wie schon oben bemerkt, die Baeume im Winter ihre Blaetter zum Theil ab, und sobald man in das Thal des Tuy hinabkommt, faellt einem das fast winterliche Aussehen der Landschaft auf. Die Luft ist so trocken, dass der Delucsche Hygrometer Tag und Nacht auf 36--40 deg. steht. Weit ab vom Fluss sieht man kaum hie und da eine Hura oder ein baumartiges Pfeffergewaechs das entblaetterte Buschwerk beschatten. Diese Erscheinung ist wohl eine Folge der Trockenheit der Luft, die im Februar ihr Maximum erreicht; sie ruehrt nicht, wie die Colonisten meinen, daher, dass "die Jahreszeiten, wie sie in Spanien sind, bis in den heissen Erdstrich herueber wirken." Nur die auf einer Halbkugel in die andere versetzten Gewaechse bleiben hinsichtlich ihrer Lebensverrichtungen, der Blaetter- und Bluethenentwicklung an einen fernen Himmelsstrich gebunden und richten sich, treu dem gewohnten Lebensgang, noch lange an die periodischen Witterungswechsel desselben. In der Provinz Venezuela fangen die kahlen Baeume fast einen Monat vor der Regenzeit wieder an frisches Laub zu treiben. Wahrscheinlich ist um diese Zeit das elektrische Gleichgewicht in der Luft bereits aufgehoben, und dieselbe wird allmaehlich feuchter, wenn sie auch noch wolkenlos ist. Das Himmelsblau wird blaesser und hoch oben in der Luft sammeln sich leichte, gleichfoermig verbreitete Duenste. In diese Jahreszeit faellt hier eigentlich das Erwachen der Natur; es ist ein Fruehling, der, nach dem Sprachgebrauch in den spanischen Colonien,(48) Winters Anfang verkuendigt und auf die Sommerhitze folgt. In der _Quebrada Seca_ wurde frueher Indigo gebaut; da aber der dichtbewachsene Boden nicht so viel Waerme abgeben kann, als die Niederungen oder der Thalgrund des Tuy empfangen und durch Strahlung wieder von sich geben, so baut man jetzt statt desselben Kaffee. Je weiter man in der Schlucht hinauf kommt, desto feuchter wird sie. Beim *Hato*, am noerdlichen Ende der Quebrada, kamen wir an einen Bach, der ueber die fallenden Gneissschichten niederstuerzt; man arbeitete hier an einer Wasserleitung, die das Wasser in die Ebene fuehren sollte; ohne Bewaesserung ist in diesem Landstrich kein Fortschritt in der Landwirthschaft moeglich. Ein ungeheuer dicker Baum (_Hura crepitans_) am Bergabhang, ueber dem Hause des Hato, fiel uns auf. Da er, wenn
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