der Boden im geringsten wich, haette
umfallen und das Haus, das in seinem Schatten lag, zertruemmern muessen, so
hatte man ihn unten am Stamm abgebrannt und so gefaellt, dass er zwischen
ungeheure Feigenbaeume zu liegen kam und nicht in die Schlucht hinunter
rollen konnte. Wir massen den gefuellten Baum: der Wipfel war abgebrannt,
und doch mass der Stamm noch 154 Fuss; er hatte an der Wurzel 8 Fuss
Durchmesser und am obern Ende 4 Fuss 2 Zoll.
Unsern Fuehrern war weit weniger als uns daran gelegen, wie dick die Baeume
sind, und sie trieben uns vorwaerts, dem "Goldbergwerk" zu. Wir wandten uns
nach West und standen endlich in der _Quebrada del Oro_. Da war nun am
Abhang eines Huegels kaum die Spur eines Quarzgangs zu bemerken. Durch den
Regen war der Boden herabgerutscht, das Terrain war dadurch ganz
veraendert, und von einer Untersuchung konnte keine Rede seyn. Bereits
wuchsen grosse Baeume auf dem Fleck, wo die Goldwaescher vor zwanzig Jahren
gearbeitet hatten. Es ist allerdings wahrscheinlich, dass sich hier im
Glimmerschiefer, wie bei Goldcronach in Franken und im Salzburgischen,
goldhaltige Gaenge finden; aber wie will man wissen, ob die Lagerstaette
bauwuerdig ist, oder ob das Erz nur in Nestern vorkommt, und zwar desto
seltener, je reicher es ist? Um uns fuer unsere Anstrengung zu
entschaedigen, botanisirten wir lange im dichten Wald ueber dem Hato, wo
Cedrela, Brownea und Feigenbaeume mit Nymphaeenblaettern in Menge wachsen.
Die Staemme der letzteren sind mit sehr stark riechenden Vanillepflanzen
bedeckt, die meist erst im April bluehen. Auch hier fielen uns wieder die
Holzauswuechse auf, die in der Gestalt von Graeten oder Rippen den Stamm der
amerikanischen Feigenbaeume bis zwanzig Fuss ueber dem Boden so ungemein dick
machen. Ich habe Baeume gesehen, die ueber der Wurzel 221/2 Fuss Durchmesser
hatten. Diese Holzgraeten trennen sich zuweilen acht Schuh ueber dem Boden
vom Stamm und verwandeln sich in walzenfoermige, zwei Schuh dicke Wurzeln,
und da sieht es aus, als wuerde der Baum von Strebepfeilern gestuetzt.
Dieses Geruestwerk dringt indessen nicht weit in den Boden ein. Die
Seitenwurzeln schlaengeln sich am Boden hin, und wenn man zwanzig Fuss vom
Stamm sie mit einem Beil abhaut, sieht man den Milchsaft des Feigenbaums
hervorquellen und sofort, da er der Lebensthaetigkeit der Organe entzogen
ist, sich zersetzen und gerinnen. Welch wundervolle Verflechtung von
Zellen und Gefaessen in diesen vegetabilischen Mas
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