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Quellen, und diese verdienen besondere Aufmerksamkeit. Diese Quellen
kommen an drei Punkten der aus Granit bestehenden Kuestencordillere zu Tag,
bei Onoto, zwischen Turmero und Maracay, bei Mariara, nordoestlich von der
Hacienda de Cura, und bei las Trincheras, auf dem Wege von Nueva Valencia
nach Porto Cabello. Nur die heissen Wasser von Mariara und las Trincheras
konnte ich in physikalischer und geologischer Beziehung genau untersuchen.
Geht man am Bache Cura hinauf, seiner Quelle zu, so sieht man die Berge
von Mariara in die Ebene vortreten in Gestalt eines weiten Amphitheaters,
das aus senkrecht abfallenden Felswaenden besteht, ueber denen sich
Bergkegel mit gezackten Gipfeln erheben. Der Mittelpunkt des Amphitheaters
fuehrt den seltsamen Namen *Teufelsmauer* (_Rincon del Diablo_). Von den
beiden Fluegeln derselben heisst der oestliche *el Chaparro*, der westliche
*las Viruelas*. Diese verwitterten Felsen beherrschen die Ebene; sie
bestehen aus einem sehr grobkoernigen, fast porphyrartigen Granit, in dem
die gelblich-weissen Feldspathkrystalle ueber anderthalb Zoll lang sind; der
Glimmer ist ziemlich selten darin und von schoenem Silberglanz. Nichts
malerischer und grossartiger als der Anblick dieses halb gruengewachsenens
Gebirgsstocks. Den Gipfel der *Calavera*, welche die Teufelsmauer mit dem
Chaparro verbindet, sieht man sehr weit. Der Granit ist dort durch
senkrechte Spalten in prismatische Massen getheilt, und es sieht aus, als
staenden Basaltsaeulen auf dem Urgebirge. In der Regenzeit stuerzt eine
bedeutende Wassermasse ueber diese steilen Abhaenge herunter. Die Berge, die
sich oestlich an die Teufelsmauer anschliessen, sind lange nicht so hoch und
bestehen, wie das Vorgebirg Cabrera, aus Gneiss und granithaltigem
Glimmerschiefer.
In diesen niedrigeren Bergen, zwei bis drei Seemeilen nordoestlich von
Mariara, liegt die Schlucht der heissen Wasser, _Quebrada de aguas
calientes_. Sie streicht nach Nord 75 deg. West und enthaelt mehrere kleine
Tuempel, von denen die zwei obern, die nicht zusammenhaengen, nur 8 Zoll,
die drei untern 2--3 Fuss Durchmesser haben; ihre Tiefe betraegt zwischen 3
und 15 Zoll. Die Temperatur dieser verschiedenen Trichter (_pozos_) ist
56--59 Grad, und, was ziemlich auffallend ist, die untern Trichter sind
heisser als die obern, obgleich der Unterschied in der Bodenhoehe nicht mehr
als 7--8 Zoll betraegt. Die heissen Wasser laufen zu einem kleinen Bache
zusammen (_Rio de aqua
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