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eit weg aller Phrasenkluengel, alles aesthetisierende Jongleurtum, alle pseudophilosophische Geistreichelei, jede auch noch so versteckte Prahlerei mit wirklichen oder vermeintlichen Werten aus dem frueheren Leben. Der dicke Franzel erzaehlte dem duerren Heinrich (einem Zoologen aus Muenchen), dass er drei Maulwuerfe erlegt habe, worauf Heinrich entruestet erklaerte, das sei eine ungeheure Dummheit, da der Maulwurf als Insektenvertilger und nachweislicher Nichtpflanzenfresser niemals ein Wuerzelchen der Wiese, dagegen aber taeglich so viel schaedliche Engerlinge verspeise, wie er selbst schwer sei. Vater Barthel, zum Schiedsrichter angerufen, entschied: "Den Buechern nach ist der Maulwurf sehr nuetzlich, aber dem Bauernverstande nach schlagen wir ihn tot. Von wegen seiner Haufen!" Heinrich zuckte die Schultern und sagte, es werde wohl auch in diesen finsteren Aberglauben noch einmal Licht kommen. Vom Ausroden zweier Weiden erzaehlte einer, vom Pflanzen von Sellerie ein Maedchen, von der Aussaat von Winterrettich und Wirsing eine andere. Die meisten sprachen von der lustigen Heuernte, von dem rotbluehenden Kleefeld oder von dem Wiesenwaesserlein, ueber das eine neue schmale Bruecke mit einem birkenen Gelaender gelegt worden war. Baeuerliche Themen, manchmal mehr altklug behandelt, wie Kinder schwaetzen, als wirklich erfahren, wie Vater Barthel war, der aber sehr wohlwollend alles anhoerte. Weil es an St. Barnabas geregnet habe, erklaerte ein Rheinlaender, wuerden die Trauben dieses Jahr von selbst ins Fass schwimmen, und wie das Wetter am Johannistag sei, so wuerde es bis Michaeli sein, behauptete ein anderer. Ich sah mir die Leute an, die so sprachen. Sie gehoerten alle zu den gebildeten Schichten der Bevoelkerung. Wuerden sie je in ihrem eigenen Leben solche Unterhaltung fuehren, so waeren sie Sonderlinge, als komische Kaeuze, vielleicht als albern gebrandmarkt. Hier waeren sie laecherlich, wenn sie von hoher Politik, von gesellschaftlichen Ereignissen und Beziehungen, von kuenstlerischen oder philosophischen Streitfragen zu reden begaennen. Diese Leute haben wirklich alle Ferien vom Ich gemacht. Und ich sehe, dass ich meine Idee nicht bis in die Einzelheiten selber auszudenken brauche; hier dichten alle mit an dem grossen Sturmlied, das wir gegen den Jammer unseres modernen Lebens anstimmen wollen; hier hilft jeder bauen an der Bruecke, die ueber den Strudel der Zeit zu dem stillen Eiland des Friedens fuehrt, hier s
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