tropfen auf. Sie
sind von einem Mantel von Aufnahmezellen bedeckt, zwischen welchen die
Pneumatoden (Spaltoeffnungen bezw. "weisse Streifen") sich befinden. Die
Epidermis bezw. Endodermis ist stark cuticularisirt und mit engen, nicht
cuticularisirten Durchgangsstellen versehen. Unter der schuetzenden Schicht
befindet sich gruenes Gewebe, in welchem Wasserzellen zerstreut liegen. Die
Mitte ist, der haengenden Lebensweise entsprechend, von einem sehr festen
Strange von Sklerenchymfasern eingenommen, in welchem das aeusserst
reducirte Leitgewebe eingeschlossen ist.
Waeren nur solche Faelle extremer Anpassung, wie wir sie bei Aeranthus- und
Tillandsia-Arten kennen lernten, vorhanden, so wuerde es kaum moeglich
erscheinen, dieselben auf allmaehliche Veraenderung urspruenglich normal
gestalteter und normal sich ernaehrender Bodengewaechse zurueckzufuehren.
Thatsaechlich sind aber alle Stufen der Anpassung noch vorhanden; die
spaerlichen Absorptionsschuppen terrestrischer Pitcairnia-Arten, die kaum
angedeutete Velamenbildung bei vielen terrestrischen und epiphytischen
Araceen, stellen die Anfangsstufe dar; zwischen diesen und den
vollkommensten Anpassungen sind noch alle moeglichen Uebergangsstufen
vorhanden, die saemmtlich den jeweiligen Existenzbedingungen entsprechen.
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III. UEBER DIE VERTHEILUNG DER EPIPHYTISEHEN PFLANZENARTEN INNERHALB IHRER
VERBREITUNGSBEZIRKE.
1. Aehnlich wie bei uns ein einziger Baum oft zahlreiche verschiedene
Arten von Moosen und Flechten traegt, sind auch die Baeume des
tropisch-amerikanischen Waldgebiets, wenn ihre Rinde als Substrat fuer
Epiphyten geeignet ist, gewoehnlich mit sehr mannigfachen Phanerogamen und
Farnen geschmueckt. Welche Arten zusammenwachsen, ist nur bis zu einem
gewissen Grade durch den Zufall bedingt. Bei genauerem Bekanntwerden mit
der atmosphaerischen Vegetation eines Gebiets wird man sich vielmehr bald
ueberzeugen, dass die Epiphyten, ganz aehnlich wie Bodenpflanzen,
verschiedene kleinere Gesellschaften bilden, die nach den jeweiligen
aeusseren Bedingungen den Raum behaupten und wiederum zergliedert werden
koennen.
2. Die Factoren, welche in erster Linie fuer die Gliederung der
epiphytischen Vegetation in kleinere Gesellschaften maassgebend sind, sind
_das Licht und namentlich die Feuchtigkeit_. Der grosse Unterschied der
epiphytischen Vegetation im Urwaldsschatten einerseits, auf den Savannen
anderers
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