hoechstens
2 cm hoch und ganz vertrocknet, sodass sie in meinen Fingern zu Staub
zerfielen. Alle Baeume schienen dagegen den Tillandsien gut zu sein; ja
sogar die Cereus-Saeulen und die ganz glatten Zweige des epiphytischen
Cereus triangularis wurden von ihnen nicht verschmaeht.
Es sind nicht alle Bromeliaceen so exclusive Epiphyten als die genannten,
welchen sich noch andere Arten, z. B. Caraguata lingulata, Guzmannia
tricolor, Brocchinia Plumieri anzuschliessen scheinen. Die Aechmea-Arten,
welche einer Unterfamilie angehoeren, die viele exclusive Bodenbewohner
zaehlt, sind vielfach ebenso haeufig auf Felsen, wie auf Baeumen, z. B. in
Sta. Catharina. Aehnliches gilt aber auch von gewissen Tillandsien, z. B.
der glaenzend weissen Till. Gardneri, die auf der Insel Sta. Catharina
gleichzeitig zu den haeufigsten Gliedern der Epiphyten- und der
Felsengenossenschaft gehoert.
Sehr auffallende und charakteristische Glieder der Epiphytengenossenschaft
sind ferner Anthurium Huegelii und die Mehrzahl der Baumwuerger (scotch
attorney, span. matapalo, portug. matapao).
Die Felsenflora nimmt in den tieferen, von Urwald bedeckten Regionen
tropischer Gegenden ein weit geringeres Areal ein, als die epiphytische,
sodass ein genauerer Vergleich beider haeufig schwierig ist. Jedenfalls
zeigt sie im Schatten und an der Sonne aehnliche Unterschiede wie die
letztere. An Felswaenden im Walde findet man namentlich Farne (vorzugsweise
Hymenophylleen), Lycopodien. Gesneraceen, Peperomien, gruene Bromeliaceen,
die theils der rupestren Vegetation eigen, theils derselben mit der
epiphytischen gemeinsam sind. Begonien kommen in Westindien und Brasilien
haeufig auf Felsen, aber nie als Epiphyten vor; ich spreche natuerlich nicht
von den kletternden Arten, die, im Boden bewurzelt, haeufig an Baeumen
heranwachsen. Unter den charakteristischen und haeufigen Felsbewohnern
Westindiens und Brasiliens seien u. a. Pitcairnia angustifolia und andere
Arten derselben Gattung, Isoloma hirsutum und zahlreiche andere
Gesneraceen, Selaginellen, Pilea microphylla erwaehnt. Die Flora sonniger,
trockener Felsen habe ich nur in Brasilien kennen gelernt, z. B. auf der
Insel Sta. Catharina. Starre Bromeliaceen (namentlich Aechmea-Arten),
Cactaceen (u. a. Rhipsalis Cassytha) und einige wenige dickblaetterige
Orchideen (namentlich Cattleya bicolor) verleihen der Vegetation dieser
Felsen eine grosse Aehnlichkeit mit derjenigen der benachbarten Baeume, auf
welchen, nebe
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