eschilderten Einfluss
des Lichtes zurueck. Begreiflicherweise entbehren auf Savannen dicht
belaubte Baeume der Epiphyten beinahe gaenzlich, da die in schattigen
Waeldern gedeihenden Arten hohe Ansprueche an Luftfeuchtigkeit stellen. So
sah ich auf den westindischen Inseln den Mangobaum, dessen dunkles Laub
dasjenige aller unserer europaeischen Baume an Dichtigkeit uebertrifft und
sogar von Voegeln vermieden wird, von Epiphyten ganz verschont, waehrend er
bei Rio de Janeiro, wo er nur unvollkommen gedeiht und duenner belaubt ist,
solche vielfach reichlich traegt. Vermieden sah ich auch Terminalia
Catappa, den Brodbaum (Artocarpus incisa), die Tamarinde etc. Viel von
Epiphyten bewohnt sind, ausser den schon erwaehnten Calebassenbaeumen, die
dank der schlanken Gestalt ihrer Zweige auch moeglichst guenstige
Beleuchtung bieten und eine reichere Flora als irgend welche anderen Baume
tragen, namentlich Caesalpinieen mit flach-schirmfoermiger Krone und sehr
durchsichtigem Laube (Caesalpinia? und Cassia-Arten), die sogenannten
Immortellbaeume (Erythrina umbrosa), die auf Trinidad zum Schutz der
Cacao-Pflanzungen cultivirt werden, die riesigen Feigenbaeume
Sued-Brasiliens, letztere nicht bloss weil sie ueber die benachbarten Baeume
wachsen, sondern auch weil sie ihr Laub im Winter ganz verlieren, endlich
Cedrela-Arten, deren durchsichtiges Laub ebenfalls einem periodischen
Wechsel unterliegt, ohne dass allerdings vollstaendige Kahlheit je
eintrete.
4. Die die epiphytische Genossenschaft bildenden Gewaechse gehoeren
theilweise derselben ausschliesslich an, theilweise koennen sie auch an
anderen Standorten auftreten. Immer jedoch ist die epiphytische Vegetation
von der Umgebung scharf abgegrenzt.
Der Unterschied zwischen epiphytischer und terrestrischer Vegetation ist
am groessten in den Savannen, wo beiden gemeinsame Arten vollstaendig
fehlen; er ist weniger ausgesprochen im Urwald und doch auch da so gross,
dass man sich erst bei genauerem Studium von der Anwesenheit einer Anzahl
gleichzeitig terrestrisch und epiphytisch wachsender Arten ueberzeugt.
Farne des Bodens zeigen sich im Walde vielfach auch auf den Staemmen;
Carludovica Plumieri, die in den dunkelen Urwaeldern der kleinen Antillen
so haeufig an den Baeumen klettert, keimt bald im Boden, bald auf der Rinde.
Aehnliches gilt von verschiedenen kletternden Arten von Anthurium (z. B.
Anth. palmatum) und Philodendron, waehrend andere Arten derselben Gattungen
nie auf dem Bo
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