n ausschliesslichen Epiphyten, wie Tillandsia usneoides und
recurvata, die gleichen Arten wie auf den Felsen wuchsen.
Der Unterschied zwischen der epiphytischen und der rupestren Vegetation in
Amerika beruht indessen nicht bloss auf der Anwesenheit charakteristischer
Pflanzenarten in jeder derselben. Die Epiphytengenossenschaft ist nicht
bloss reicher an letzteren als die rupestre, sie ist auch viel schaerfer
gegen andere Genossenschaften abgegrenzt und traegt daher ein viel
eigenartigeres Gepraege.
Die Ursachen dieses Unterschieds sind theilweise nicht schwer zu errathen;
sie gehen aus einem genaueren Vergleich der nicht epiphytisch vorkommenden
Felsenbewohner mit den Epiphyten hervor. Wir haben gesehen, dass
Pitcairnia- und Dyckia-Arten ganz gewoehnlich auf Felsen, aber nie auf
Baeumen, selbst nicht in humusreicheren Spalten der Rinde, vorkommen. Es
waere in der That schwer fuer diese Pflanzen, auf Baeume ueberzugehen, indem
die Samen von Pitcairnia einen nur unvollkommenen Flugapparat besitzen,
diejenigen von Dyckia dagegen allerdings mit einem breiten Fluegel versehen
sind, der jedoch nur zum Flug, aber nicht zur Befestigung an der Rinde
geeignet ist. Diejenigen Gesneraceen, die auf Felsen, aber nicht
epiphytisch wachsen, befinden sich in aehnlicher Lage; ihre Samen entbehren
jeder Mittel, auf die Baeume zu gelangen, waehrend diejenigen der
epiphytischen Arten entweder in Beeren enthalten sind oder geeignete Flug-
und Haftapparate besitzen. Aehnliches gilt von den auf Felsen so haeufigen
Selaginellen, Begonien, Pilea etc.
Auf solche Weise laesst sich sowohl das Fehlen vieler Felsenpflanzen auf
Baeumen, als auch die groessere Uebereinstimmung zwischen der Flora der
Felsen und derjenigen gewoehnlichen Bodens als zwischen der letzteren und
der epiphytischen, zum grossen Theile erklaeren. Der epiphytischen
Genossenschaft fehlt ein wichtiger Verbreitungsmodus der Samen, das
Wasser; ihre Samen sind in dieser Hinsicht ganz auf Voegel und Wind
angewiesen und muessen zudem noch in ganz bestimmter Weise beschaffen sein,
um auf der Rinde gedeihen zu koennen. Diese Schwierigkeiten gehen den
Felsen ganz ab. Das Wasser rieselt ueber ihre Oberflaeche, in ihre Spalten,
alle moeglichen Samen terrestrischer und epiphytischer Gewaechse mit sich
schleppend, die zur Entwickelung gelangen, wo sie nur ein passendes
Substrat finden; ein ebenfalls buntes Samengemisch wird den Felsen durch
den Wind und die Thiere zugefuehrt. Auf diese We
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