lich Dominica, das Unterholz daher
massig entwickelt, die Epiphyten zeigen sich an den Staemmen, da, wo sich
diese frei aus dem Unterholz hervorheben, in etwas groesserer Zahl und
Mannigfaltigkeit. Wie auf den Antillen, gehoeren gruene Bromeliaceen zu
den haeufigeren Vertretern der Schattenflora; die haeufigste unter ihnen
ist eine Vriesea, aus deren lebhaft rothen, zweizeiligen Bracteen nur
eine einzige gelbe Bluethe auf einmal hervorbricht, um am folgenden Tage
wieder zu welken; in trockenen, hellen Waeldern ist diese Vriesea durch
die kleinere, in Europa viel cultivirte V. psittacina ersetzt. Die
erwaehnte Vriesea ist beinahe stets von anderen Bromeliaceen begleitet,
namentlich von dem gelbbluehenden Macrochordium luteum, dem Nidularium
Innocentii, dessen feuerrothe Bracteen feuchten Detritus umgeben, aus
welchem weisse Bluethen sich erheben, wenn sie nicht in der Knospe
verderben. Von den dickeren Aesten haengen die schmalen Blaetter einer
Varietaet des genannten Nidularium, dessen Bluethen noch haeufiger als bei
der typischen Art in dem von den Bracteen aufgesammelten Unrath zu
Grunde gehen. Die epiphytische Schattenflora enthaelt neben den
Bromeliaceen noch manche andere haeufige Form. Die Basen der Staemme sind
von einem Rasen von Hymenophyllaceen umhuellt; nach oben zeigen sich
andere Farne, kleine Asplenien, Acrostichen. Zarte Peperomien kriechen
auf der Rinde, vielfach begleitet von einer gelbbluethigen Octomeria mit
cylindrischen Blaettern, einer zierlichen, kleinen Stelis, einer
weissbluethigen, dickblaetterigen Gesneracee (Codonanthe Devosii), den
langen, haengenden Sprossen einer nadelblaetterigen Hexisea und einer
einem riesigen Lebermoos gleichenden Dichaea (D. echinocarpe), die nur
an der Basis durch einige Wurzeln befestigt sind. Dicken Draehten gleich
ziehen senkrecht durch die Luft die Naehrwurzeln hoch auf den Aesten
nistender Philodendren, waehrend diejenigen der Baumwuerger (Ceiba
Rivieri, verschiedene Feigenbaeume und Coussapoa Schottii) oft ueber
Armsdicke besitzen und dem Wirthbaum dicht angeschmiegt und durch
horizontale Haftwurzeln befestigt sind oder, sich vom Stamme trennend,
dicke Stelzen darstellen. Zur Zeit meiner Ankunft (September) war der
Boden unter den Baeumen, die die Ceiba trugen, von den rothen Bluethen des
Baumwuergers bestreut. Ein weit groesserer Reichthum an Epiphyten
ueberwuchert die dickeren Aeste; mit Ausnahm
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