im Schlamme und nassen Sande
lustig darauf los.
Waehrend der Zeit wird alles ganz genau von den Kampfrichtern untersucht,
damit kein Betrug irgendeiner Art beim Rennen vorgehe. Die Jockeis,
welche schon geraume Zeit vorher sich durch strenge Diaet auf diesen
grossen Tag bereiten mussten, werden sorgfaeltig gewogen; keiner darf
schwerer sein als der andere, deshalb wird dem leichteren das
fehlende Gewicht durch Blei in den Taschen ersetzt.
Die wettlustigen Zuschauer schliessen indessen ihre Wetten.
Ein Trommelschlag wirbelt durch die Luft, und alles eilt sich,
an den Seiten zu rangieren; jedes strebt, einen guten Platz zum Sehen
zu bekommen, viele Maenner steigen aus den Kutschen hinaus oben
auf die Imperiale, einige Frauenzimmer setzen sich auf den
hohen Kutschersitz neben ihren Kutscher; alles ist in der gespanntesten
Erwartung. Mit dem zweiten Trommelschlage laufen die Renner aus,
man haelt vor Begierde, sie zu sehen, den Atem an, man sieht sie fast
nur einen Moment mit Blitzesschnelle vorueberrauschen und hernach,
auf der entgegengesetzten Seite, ganz in der Ferne. Sie nahen wieder,
rauschen zum zweiten Mal vorbei, sie naehern sich zum zweiten Mal
dem Ziele, und nun reiten alle alten und jungen John Bulls [Fussnote:
Spitzname fuer den Englaender, entnommen einer Satire "History of
John Bull" von J. Arbuthnoth, 1712] auf die halsbrecherischste Weise,
ohne auf irgend etwas zu achten, wie wuetend, hinterdrein, um bei
der Entscheidung gegenwaertig zu sein. Zweimal, ohne anzuhalten,
durchlaufen die Pferde im Kreise die Bahn, und das, welches
das zweite Mal zuerst am Ziele ist, hat gesiegt.
Der Weg, den die Renner so zuruecklegen, betraegt, genau gemessen,
vier englische Meilen, von denen man fuenfe auf eine deutsche rechnet;
die Zeit aber, die sie darauf zubringen, ist unglaublich kurz.
Sowie das erste Rennen vorueber ist, faehrt und reitet alles wieder
auf dem Platze durcheinander wie zuvor, bis ein neuer Trommelschlag
verkuendet, dass andere Pferde zum Laufen bereit sind, und
die Zuschauer wieder zur Ordnung verweist. Jeden Morgen waehrend
der Woche des Pferderennens werden drei solche Wettlaeufe gehalten.
Nach dem dritten eilt alles sehr befriedigt nach Hause.
Es ist nicht erfreulich, die Pferde am Ziel anlangen zu sehen;
ermattet, mit Schweisse bedeckt, atmen sie kaum noch, das Blut
stroemt aus ihren von den Sporen zerrissenen Seiten. Auch die Jockeis
sinken fast hin vor Ermattung; das pfeilschnelle Reiten be
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