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ich und dem in der Not immer doch wieder von ihm angerufenen Gott zu schliessen, er wollte friedfertig und ehrbar werden, wenn nur diesmal noch der Himmel ihm beistehen wollte! Nur dies eine mal!--Und wenn der Vergleich mit Tressens durch Frau Hoeppners Huelfe gelang, dann wuerde auch Brix Rat wissen, das uebrige zu beseitigen; dann war alles gut.-- Die Pastorin befand sich, als Brecken das Haus betrat, bei ihrem 'guten Mann' im Zimmer. Sie sass mit umgebundener Kuechenschuerze auf der Lehne des Sofas, er aber hatte, die Arbeit an der Predigt unterbrechend, dem Pulte den Ruecken zugewandt und stand, die lange Pfeife im Munde und die Stirn in dem freundlich-arglosen Gesicht nach der Art der Beschraenkten hoch emporziehend, aufmerksam zuhoerend vor ihr. Und die Pastorin weinte, indem sie einen Bericht ueber Lene, deren Angelegenheiten sie zu so ungewohnter Zeit in das Studierzimmer ihres Mannes getrieben hatten, mit den Worten schloss: "Es ist das erste mal, dass ich das Kind bei einer Luege ertappe! Aber eben--sie versteht doch schon zu luegen und sich zu verstellen, und das macht mich so unendlich traurig." Und als der Pastor beruhigend auf sie einsprach, fuhr sie fort: "Ach nein, nein, es ist leider so, und Du musst mit ihr reden und ihr vorstellen, wie unrecht sie gehandelt hat. Wir duerfen die Sache nicht leicht nehmen. Es ist sicher, sie neigt zu diesem furchtbaren Laster. Ich muss immer denken, was aus einem Menschen werden kann, wenn er schlecht erzogen wird, wenn nicht gleich die Fehler in ihm ausgerottet werden. Sieh nur Tankred von Brecken an! Welch ein Scheusal ist dieser Mensch--" "Herr von Brecken bittet, den Herrschaften aufwarten zu duerfen!" liess sich in diesem Augenblick die Stimme der die Thuer oeffnenden Magd vernehmen, und fast gleichzeitig und hoechst ungelegen erschien Tankred unter tiefer, ueberhoeflicher Verbeugung. Aber waehrend der Pastor wie gewoehnlich dem Gutsherrn mit grosser Zuvorkommenheit begegnete, verhehlte die Pastorin ihre schlechte Stimmung gegen ihn durchaus nicht und bewillkommnete den Gast mit zurueckgeworfenem Haupt und aeusserst steifer Miene. Auch machte sie absichtlich, als ob sie annehme, Brecken sei in Geschaeften zu ihrem Mann gekommen, sogleich eine Wendung zur Thuer. "Ich bitte einen Augenblick, sehr verehrte Frau Pastorin!" schmeichelte nun Brecken unterwuerfig. "Ich moechte gerade Sie gern sprechen und Ihren freundlichen Rat erbitten. Wuerden Sie mir n
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