besten thaeten Sie, wenn Sie so
rasch wie moeglich das Land ein- fuer allemal verliessen! Hier nimmt kein
Hund ein Stueck Brod mehr von Ihnen! Ihrem Charakter misstraut man aufs
aeusserste, man haelt Sie fuer faehig, das Schlechteste zu thun, wenn es sich
um Vorteile fuer Sie handelt, und ich kann mich nicht erinnern, dass
jemals ein Mensch allen, mit denen er in Beruehrung gekommen ist, einen
solchen Abscheu eingefloesst hat, wie Sie. Man nennt Sie einen Heuchler
und Komoedianten, und ich fuege hinzu, Sie sind nicht das allein, sondern
ein grundschlechter Mensch, den der gerechte Gott nur deshalb noch nicht
gestraft hat, weil er ihn spaeter um so empfindlicher zuechtigen will.
Nichts, gar nichts thun wir in der Sache. Wir wuenschen vielmehr, dass
unsere so hochgeachteten und lieben Tressens alles vollauf erreichen,
was sie erstreben!--So, und das war nun das letztemal, dass ich Ihnen im
Leben gegenuebergestanden habe. Ich will nichts, gar nichts, unter keiner
Bedingung mehr mit Ihnen zu schaffen haben!"
Nach diesen Worten verliess die unerschrockene Frau das Gemach, und
bleich, zitternd und verzehrt von Wut stand der Gemassregelte da.
Noch einmal aber nahm der Pastor das Wort und hub an:
"Lieber Herr von Brecken, es giebt fuer jeden, der fehlte, bei unserm
Herrn Jesus Christus--"
Aber weiter kam er nicht.
"Ach was! Schweigen Sie doch mit Ihrem--Ihrem--" setzte Brecken, der vor
Zorn jede Besinnung verloren hatte, an und fuhr gegen Hoeppner auf.
Er sah in des Pastors Worten einen neuen Angriff in anderer Form und
wollte und konnte all das Geschwaetz und all die 'Salbaderei' nicht mehr
ertragen. Er ergriff deshalb seinen Hut und sagte mit wuterstickter
Stimme:
"Sie begreifen wohl, dass ich nach einer solchen masslosen Invektive es
nicht erwarten kann, das Haus zu verlassen, das sich ein christliches
und versoehnendes nennt, aber nichts anderes ist, als ein nichtiger Bau
scheinheiliger Ueberhebung!--Nein, nein, ich hoere nichts mehr, und nie
werden Sie mich wieder unter Ihrem Dache sehen!"
Nach diesen trotz seiner masslosen Leidenschaft berechnenden, den Pastor
sicher gerade im tiefsten Herzen verwundenden Worten stuermte Tankred auf
den Flur und aus dem Hause.
Brecken nahm nicht gleich den Weg ins Wirtshaus zurueck, in das er seinen
Rappen eingestellt hatte, sondern beschritt, um der wuehlenden Gedanken
in seinem Innern besser Herr zu werden, zunaechst einen einsamen
Nebenpfad. Er musste allein sein; je
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