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erschienen, und die That und deren Folgen ihm nicht anders duenkten, als
alles, was die Tageswelle sonst an den Strand wirft. Aber wenn dann
wieder zu anderer Zeit das Wort Totschlag in seinem Innern austoente, und
seine Phantasie sich zu regen begann, dann nahmen statt solcher
gefaelligen Vorstellungen Angst, Furcht und Grauen von ihm Besitz, und
die Feigheit--nicht seine bessere Natur, weil sie ueberhaupt keine Stimme
in ihm besass--riss ihn zurueck und stuerzte alle Plaene ueber den Haufen. Und
wiederum, wenn am Morgen Feigheit und Nuechternheit geredet und das Wort
behalten hatten, fand um mittag die Habgier sich schon wieder ein und
fluesterte, und ihre Stimme wuchs, und sie sprach so lange, bis der Mann
sich abermals da fand, wo er nicht sein wollte, bei ihr in Falsterhof!
Hundertmal war er in Gedanken schon in das Haus eingedrungen, hatte mit
raschem Griff den in der Schlinge gefangenen Hund erwuergt, war leise
hinaufgeschlichen in Theonies Gemach und hatte auch sie mit seinen
Haenden erdrosselt. Und dann war er eben so leise wieder
hinausgeschlichen,--noch immer besass er von seinem damaligen Aufenthalt
den Schluessel zur Hinterthuer--und die Blaetter hatten zwar im Park
geraschelt, aber der Mond hatte geschienen wie sonst, und die Felder
hatten tot und empfindungslos dagelegen wie immer, und er war schon
wieder weit, weit fort, als die Haehne kraehten, als im Hause alles wach
wurde, die Zofe oben ueber den Korridor schritt, um die gnaedige Frau zu
wecken, das Fruehstueck unten aufgetragen ward, und doch keine gnaedige
Frau erschien, und der blanke Theekessel umsonst den Dampf aus seinem
Halse stiess.--Morgens, mittags und abends, bei den Spaziergaengen und
Zerstreuungen, beim Essen, im Theater und in Konzerten, zuletzt auch im
Traume verfolgte Brecken immer nur der eine Gedanke: wie faengst Du es
an, die aus der Welt zu schaffen, durch deren Tod Du Besitzer von
Falsterhof wirst? Besitzer von Falsterhof und Holzwerder!--Es lag ein
Klang in diesen Worten, dem kein anderer vergleichbar war, keine
Harfenmusik, kein Orgelbrausen!
Das Gehirn des Mannes arbeitete unermuedlich wie der Kolben einer
Dampfmaschine. Vorbereitung zur That, Ausfuehrung und Flucht waren bis
ins kleinste ueberlegt; jeder Zufaelligkeit war Rechnung getragen, fuer
jedes gab es eine Auskunft, eine Antwort, einen Unterschlupf.
Und doch! Schon einmal war er dagewesen und hatte seine Sache so
schlecht gemacht, dass er um eines Haares Breite e
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