en Suedwest, und
hier ist der Boden sumpfigt, voll stehenden, stinkenden Wassers. Die Stadt
hat gegenwaertig gegen 9000 Einwohner. Sie verdankt ihre Entstehung dem
Schleichhandel, der sich hier einnistete, weil die im Jahr 1549 gegruendete
Stadt Burburata in der Naehe lag. Erst unter dem Regiment der Biscayer und
der Compagnie von Guipuzcoa wurde Porto Cabello, das bis dahin ein Weiler
gewesen, eine wohlbefestigte Stadt. Von Guayra, das nicht sowohl ein Hafen
als eine schlechte offene Rhede ist, bringt man die Schiffe nach Porto
Cabello, um sie ausbessern und kalfatern zu lassen.
Der Hafen wird vorzugsweise durch die tief gelegenen Batterien auf der
Landzunge Punta Brava und auf dem Riff vertheidigt, und diese Wahrheit
wurde verkannt, als man auf den Bergen, welche die Vorstadt gegen Sued
beherrschen, mit grossen Kosten ein neues Fort, den Mirador (Belvedere) de
Solano baute. Dieses Werk, eine Viertelstunde vom Hafen, liegt 400--500
Fuss ueber dem Meer. Die Baukosten betrugen jaehrlich und viele Jahre lang
20--30,000 Piaster. Der Generalcapitaen von Caracas, Guevara Vasconzelos,
war mit den besten spanischen Ingenieurs der Ansicht, der Mirador, auf dem
zu meiner Zeit erst sechzehn Geschuetze standen, sey fuer die Vertheidigung
des Platzes nur von geringer Bedeutung, und liess den Bau einstellen. Eine
lange Erfahrung hat bewiesen, dass sehr hoch gelegene Batterien, wenn auch
sehr schwere Stuecke darin stehen, die Rhede lange nicht so wirksam
bestreichen, als tief am Strand oder auf Daemmen halb im Wasser liegende
Batterien mit Geschuetzen von geringerem Kaliber. Wir fanden den Platz
Porto Cabello in einem keineswegs befriedigenden Vertheidigungszustand.
Die Werke am Hafen und der Stadtwall mit etwa sechzig Geschuetzen erfordern
eine Besatzung von 1800 bis 2000 Mann, und es waren nicht 600 da. Es war
auch eine koenigliche Fregatte, die an der Einfahrt des Hafens vor Anker
lag, bei Nacht von den Kanonierschaluppen eines englischen Kriegsschiffe
angegriffen und weggenommen worden. Die Blokade beguenstigte vielmehr den
Schleichhandel, als dass sie ihn hinderte, und man sah deutlich, dass in
Porto Cabello die Bevoelkerung in der Zunahme, der Gewerbfleiss im
Aufschwung begriffen waren. Am staerksten ist der gesetzwidrige Verkehr mit
den Inseln Curacao und Jamaica. Man fuehrt ueber 10,000 Maulthiere jaehrlich
aus. Es ist nicht uninteressant, die Thiere einschiffen zu sehen. Man
wirft sie mit der Schlinge nieder und zieht sie an
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