n in die Thaeler von Aragua gekommen. Man
kannte es seit den aeltesten Zeiten in Indien, in China und auf allen
Inseln des stillen Meeres; in Chorasan und in Persien wurde es schon im
fuenften Jahrhundert unserer Zeitrechnung zur Gewinnung festen Zuckers
gebaut. Die Araber brachten das Rohr, das fuer die Bewohner heisser und
gemaessigter Laender von so grossem Werthe ist, an die Kuesten des Mittelmeers.
Im Jahr 1306 wurde es auf Sicilien noch nicht gebaut, aber auf Cypern,
Rhodus und in Morea war es bereits verbreitet; hundert Jahre darauf war es
ein werthvoller Besitz Calabriens, Siciliens und der spanischen Kuesten.
Von Sicilien verpflanzte der Infant Henriquez das Zuckerrohr nach Madera,
von Madera kam es auf die Canarien, wo es ganz unbekannt war; denn die
_Ferulae_ von denen Juba spricht (_quae expressae liquorem fundunt potui
jucundum_) sind Euphorbien, _Tabayba dulce_, und kein Zuckerrohr, wie man
neuerdings behauptet hat. Nicht lange, so waren zehn Zuckermuehlen
(_ingenios de azucar_ auf der grossen Canaria, auf Palma und auf Teneriffa
zwischen Adexe, Icod und Garachico. Man brauchte Neger zum Bau, und ihre
Nachkommen leben noch in den Hoehlen von Tiraxana auf der grossen Canaria.
Seit das Zuckerrohr auf die Antillen verpflanzt worden ist, und seit die
neue Welt den glueckseligen Inseln den Mais geschenkt, hat der Anbau dieser
Grasart auf Teneriffa und der grossen Canaria den Zuckerbau verdraengt.
Jetzt wird dieser nur noch auf Palma bei Argual und Taxacorte getrieben
und liefert kaum 1000 Centner Zucker im Jahr. Das canarische Rohr, das
Aiguilon nach St. Domingo brachte, wurde dort seit 1517 oder den sechs,
sieben folgenden Jahren unter der Herrschaft der Hieronymiter-Moenche
gebaut. Von Anfang an wurden Neger dazu verwendet, und schon 1519 stellte
man, gerade wie heutzutage, der Regierung vor, "die Antillen waeren
verloren und muessten wueste liegen bleiben, wenn man nicht alle Jahre
Sklaven von der Kueste von Guinea herueberbraechte."
Seit einigen Jahren haben sich der Anbau und die Fabrikation des Zuckers
in Terra Firma bedeutend verbessert, und da auf Jamaica das Raffiniren
gesetzlich verboten ist, so glaubt man auf die Aussicht von raffinirtem
Zucker in die englischen Colonien auf dem Wege des Schleichhandels rechnen
zu koennen. Aber der Verbrauch in den Provinzen von Venezuela an Papelon
und an Rohzucker zu Chocolate und Zuckerbaeckerei (_dulces_) ist so gross,
dass die Ausfuhr bis jetzt gar nicht in Betra
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