t kann zwischen der Kueste und den Bergen von
Ilaria freier circuliren. Der Grund der Ungesundheit der Luft ist im
Strande zu suchen, der sich westwaerts, so weit das Auge reicht, gegen die
_Punta de Tucacos_ beim schoenen Hafen von Chichiribiche fortzieht. Dort
befinden sich die Salzwerke und dort herrschen bei Eintritt der Regenzeit
die dreitaegigen Wechselfieber, die leicht in atactische Fieber uebergehen.
Man hat die interessante Bemerkung gemacht, dass die Mestizen, die in den
Salzwerken arbeiten, dunkelfarbiger sind und eine gelbere Haut bekommen,
wenn sie mehrere Jahre hinter einander an diesen Fiebern gelitten haben,
welche die *Kuestenkrankheit* heissen. Die Bewohner dieses Strandes, arme
Fischer, behaupten, nicht daher, dass das Seewasser das Land ueberschwemme
und wieder abfliesse, sey der mit Wurzeltraegern bewachsene Boden so
ungesund, das Verderbniss der Luft ruehre vielmehr vom suessen Wasser her, von
den Ueberschwemmungen des Rio Guayguaza und des Rio Estevan, die in den
Monaten October und November so ploetzlich und so stark austreten. Die Ufer
des Rio Estevan sind bewohnbarer geworden, seit man daselbst kleine Mais-
und Pisangpflanzungen angelegt und durch Erhoehung und Befestigung des
Bodens dem Fluss ein engeres Bett angewiesen hat. Man geht damit um, dem
Estevan eine andere Muendung zu graben und dadurch die Umgegend von Porto
Cabello gesuender zu machen. Ein Kanal soll das Wasser an den Kuestenstrich
leiten, der der Insel Guayguaza gegenueberliegt.
Die Salzwerke von Porto Cabello gleichen so ziemlich denen auf der
Halbinsel Araya bei Cumana. Indessen ist die Erde, die man auslaugt, indem
man das Regenwasser in kleinen Becken sammelt, nicht so salzhaltig. Man
fragt hier wie in Cumana, ob der Boden mit Salztheilchen geschwaengert sey,
weil er seit Jahrhunderten zeitweise unter Meerwasser gestanden, das an
der Sonne verdunstet, oder ob das Salz im Boden enthalten sey wie in einem
sehr armen Steinsalzwerk. Ich hatte nicht Zeit, den Strand hier so genau
zu untersuchen wie die Halbinsel Araya; laeuft uebrigens der Streit nicht
auf die hoechst einfache Frage hinaus, ob das Salz von neuen oder aber von
uralten Ueberschwemmungen herruehrt? Da die Arbeit in den Salzwerken von
Porto Cabello sehr ungesund ist, geben sich nur die aermsten Leute dazu
her. Sie bringen das Salz an Ort und Stelle in kleine Magazine und
verkaufen es dann in den Niederlagen in der Stadt.
Waehrend unseres Aufenthaltes in Porto Cabell
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