m Feld- und Hausbau und
zu allem dem gebracht ganz ohne andere Strafe als Ausschliessung vom
Gottesdienst (251). Die Taufe erhielt man freilich nur als hoechste
Belohnung fuer Thaetigkeit, Rechtschaffenheit und Froemmigkeit und
allerdings fand Lichtenstein noch keine Hottentotten unvermischten
Blutes, sondern nur Mischlinge getauft; aber da sich die Herrnhuter
bemuehten, sie "erst zu Menschen und dann zu Christen" zu machen (eb.
253), so hob sich die Colonie immer mehr, so dass von der Zeit nach 1828
der Bericht lautet: "Die frei gewordenen Hottentotten fingen an mehr fuer
die Zukunft zu sorgen, der Landbau wurde eifrig betrieben und durch
kuenstliche Bewaesserung verbessert, Maessigkeit und Sittlichkeit, die Zahl
der regelmaessigen Ehen, der Besuch und die Sorge der Eltern fuer die
Erziehung der Kinder war im Steigen begriffen und es bedurfte dazu
keiner Unterstuetzung von aussen" (Waitz 2, 337). Dies ist allerdings nur
von einem kleinen Distrikt gesagt; aber wo hat man sich sonst auch mit
demselben Verstand und derselben Ausdauer der Hottentotten so redlich
angenommen? Wo man das thut, da gedeihen sie und werden brauchbare
Menschen (vergl. W. 2, 341).
In Amerika haben die Cherokees, die Algonkins, die Irokesen und andere
Voelker deutlich genug bewiesen, dass auch die Indianer der Erhebung und
Kultivirung faehig sind. Die Irokesen sind seit 1820 "bedeutend
fortgeschritten im Ackerbau, Hausbau und den mechanischen Kuensten
ueberhaupt; sie besuchten die Kirche regelmaessig, viele von ihnen waren
im Lesen, Schreiben und Rechnen so weit gekommen, dass sie Schullehrer
werden konnten, einige andere sogar respektable Geistliche" (Waitz 3,
291 mit d. Quellen). Sie hatten das Mohawk zur allgemeinen
Verkehrssprache im Gebrauch und nach Schoolcrafts Bericht fuer 1845 war
ihre Volkszahl im Wachsen (a.a.O.). Ebenso hatten die Ottawa, ein
heidnischer Algonkinstamm, sowie die Sauk und noch mehr die Delaware
grosse Fortschritte gemacht; sie leben ganz von dem Ackerbau, den sie
sehr eifrig und tuechtig betreiben, sowie vom Handel mit den Produkten
ihrer Felder (292-93): ihre Zahl ist im Wachsen (294).
Noch mehr war dies Alles der Fall bei den Cherokees, deren Volkszahl in
den Jahren 1819 bis 1825 von 10,000 auf 13,500 nebst 200 Weissen und
1300 Negersklaven anwuchs. Schon vor 1820 waren sie sehr tuechtige
Ackerbauer, welche im Laufe von 8 Jahren (M'Kennay bei Waitz 3, 294) die
Wildniss in einen Garten umschufen. Schon um 1773 hatten
|