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tie sei, und wie die Damen der hoechsten Aristokratie gluecklich sein wuerden, wenn seine Wahl auf sie fallen sollte, aber schnell hatte er sich vor dem ernsten abweisenden Blick seines Lieblings zurueckgezogen und seiner Frau allein die Sorge ueberlassen, eine Idee, welche er mit besonderer Liebe in sich trug, dem jungen Maedchen annehmbar zu machen. Fraeulein Anna hatte nach dieser Soiree eine schlaflose Nacht zugebracht, sie hatte seit jenem Ball von dem Lieutenant von Buechenfeld Nichts wieder gehoert. Er hatte in dem Hause des Commerzienraths einen Besuch gemacht zu einer Zeit, wo er gewiss war, Niemand zu Hause zu treffen; obgleich Anna fast den ganzen Tag an ihrem Fenster sass und auf die lebhafte Thiergartenpromenade herabsah, hatte sie doch niemals den erblickt, den ihre Augen suchten, nach dem ihr Herz sich sehnte. Sie sass nachdenkend auf dem Divan in ihrem eleganten Schlafzimmer, das durch eine Haengelampe mit dunkelblauem Schirm erleuchtet war. Ihr schoener Kopf war auf ihre zarte, schlanke Hand gestuetzt und ihre aufgeloesten Haare fielen ueber den weissen Arm nieder, von welchem der weite Aermel ihres faltigen Schlafrockes von grauer Seide herabgesunken war. "Er liebt mich," fluesterte sie leise vor sich hin,--"das hat mein Herz lange empfunden, er hat es mir gesagt, und wenn er das sagt, so ist es wahr, denn fuer ihn ist die Liebe kein Spiel, und seine Worte sind ein Felsen, dem ich unbedingt vertraue. Aber warum ist er verschwunden," fuhr sie fort, "warum hat er seit jenem Tage, der alle fremden Schranken zwischen uns haette hinwegraeumen sollen, der uns gegenseitig unsere Herzen geoeffnet hat, Nichts mehr von sich hoeren lassen? Warum hat er einen ceremoniellen Besuch gemacht, als er wusste, dass er uns nicht finden konnte? Ich kann das nicht ertragen," rief sie, leicht mit dem zierlichen Fuss auf den Boden tretend, "diese unklare, peinliche Lage muss ein Ende nehmen. Meine Mutter verfolgt mich mit diesem Herrn von Rantow,--es ist ein Plan vorhanden, in den ich nicht einwilligen werde! Auch mein Vater scheint aehnliche Gedanken zu haben. Nun," sagte sie trotzig die Lippen aufwerfend--"das beunruhigt mich nicht, mein Vater wird mir gegenueber nicht den Tyrannen spielen,--aber ein Ende muss das nehmen, klar muss Alles werden! Doch wie," sprach sie sinnend, "was soll ich meinen Eltern sagen, wenn sie mit directen Vorschlaegen an mich herantreten? Soll ich ihnen sagen, ich liebe einen Mann, der es nic
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