hfolgte, als ich das
Lokal verlassen hatte. Wir haben ein sehr ernstes Gespraech mit einander
gefuehrt, das sich auf den Fall bezog, und das ich Dir eigentlich erst
morgen mittheilen wollte," sprach er weiter,--"indess, da ich mich nun
einmal habe hinreissen lassen, die ganze Sache zu erzaehlen, so ist es
besser, wenn wir darueber auch heute gleich sprechen."
Fraeulein Anna blickte erwartungsvoll ihren Vater an, der einige Male
rasch im Zimmer auf- und niederging; dann vor einem Tische stehen
bleibend und mit einem schnellen Seitenblicke auf seine Frau, welche
sich in einen Lehnstuhl gesetzt hatte und grade aufgerichtet, mit
strenger Miene die weitere Entwickelung dieser Scene erwartete, begann
er, eine gewisse wuerdevolle Wichtigkeit in seinen Ton legend:
"Der junge Herr von Rantow, der ein ganz vortrefflicher Cavalier ist,
und der ganz genau weiss, was in der grossen Welt und in der feinsten
Gesellschaft sich schickt und passt--"
"Besser als andere Leute," fiel die Commerzienraethin ein, "welche sich
in die Gesellschaft eindraengen, und welche man nie haette aufnehmen
sollen--"
"Der Herr von Rantow," fuhr der Commerzienrath fort, indem er die Brust
hervorstreckte und versuchte, durch einen imponirenden Blick die
Zwischenreden seiner Frau abzuschneiden, "hat mir gesagt, wie leid es
ihm thaete, dass diese Scene stattgefunden habe,--er habe alles Moegliche
gethan, um sie zu vermeiden, und habe es schliesslich fuer das Beste
gehalten, auf den Scherz der aufgeregten Gesellschaft einzugehen, um so
schnell als moeglich von der ganzen Sache abzukommen. Er habe natuerlich
nicht im Entferntesten ahnen koennen, dass der Herr von Buechenfeld in so
unglaublicher Weise den Namen einer Dame unter solchen Umgebungen und
solchen Verhaeltnissen nennen wuerde. Nachdem das vorgefallen, hat er mir
gesagt," fuhr der Commerzienrath mit etwas gedaempfter Stimme fort,
"werde ihm Nichts uebrig bleiben koennen, als fuer die Ehre der Dame, die
in seiner Gegenwart und in Beziehungen auf ihn so unerhoert beleidigt
sei, persoenlich einzutreten."
Die Commerzienraethin lehnte sich steif zurueck, indem ein befriedigtes
Laecheln auf ihrem Gesicht erschien.
Anna richtete flammenden Blickes den Kopf empor.
"Warum bedarf es eines fremden Armes, um uns zu vertheidigen,--oh," fuhr
sie fort, indem ihre Lippen bebten und ihre Haende sich krampfhaft
verschlangen, "warum ist man wehrlos gegen solche Niedrigkeit und
Erbaermlichkeit?"
"Du bist n
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