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n Gott," sagte er endlich mit tief bewegtem, fast schmerzlichem Ton, "mein Entschluss stand so fest, ich glaubte Alles ueberwunden, ich glaubte mit der Vergangenheit und all ihren suessen Lockungen abgeschlossen zu haben,--da dringt diese Botschaft zu mir, welche alle meine Entschluesse wieder umwirft, welche mich von Neuem in Kampf, in Unruhe und Zweifel versenkt-- "Mein lieber Freund." Las er, die Augen starr auf das Papier gerichtet. "Nach unserm letzten Gespraech glaube ich es mir und Ihnen schuldig zu sein, volle Klarheit zwischen uns zu schaffen. Die Verhaeltnisse machen eine Erklaerung zwischen uns nothwendig. Ich muss Sie sehen und sprechen,--gehen Sie heute Nachmittag fuenf Uhr in der Naehe unseres Hauses auf der Thiergartenpromenade auf und nieder. Ich werde Ihnen dort begegnen und Nichts wird uns verhindern, uns in hellem Tageslicht und vor den Augen aller Welt gegen einander auszusprechen." "Ein angefangenes Wort ist ausgestrichen," sagte er, immerfort sinnend das Papier betrachtend,--"ein einfaches A. ist die Unterschrift.--Ich habe niemals Anna's Handschrift gesehen," fuhr er fort, "aber es ist kein Zweifel, dieser Brief muss von ihr kommen. Was kann sie mir sagen wollen? Nach den Mittheilungen meines Vaters soll ihre Verbindung mit dem jungen Rantow so gut wie abgemacht sein--nach ihren letzten Worten freilich," sagte er, den Kopf in die Hand stuetzend, "musste ich glauben, dass ihr Herz sich mir zuneigte. Sie wollte das Opfer meiner Liebe nicht annehmen, sie gab mir Hoffnung,--oh, eine so suesse Hoffnung, welche ich mit so schwerer Ueberwindung aus meinem Herzen gerissen habe. Waere es moeglich"--ein Schimmer von Glueck und Freude erleuchtete sein Gesicht, in einer unwillkuerlichen Bewegung hob er das Papier empor, drueckte seine Lippen auf die Schriftzuege, dann sprang er auf und ging in heftiger Erregung in seinem Zimmer auf und nieder.-- "Sei es, was es will," rief er, "es waere unritterlich und feige, der Aufforderung einer Dame nicht zu folgen, einer Dame, der ich gesagt habe, dass ich sie liebe--und welche dieses Gestaendniss so guetig und freundlich aufgenommen, wie sie es gethan.-- Aber," fuhr er dann mit finsterm Ausdruck und dumpfer Stimme fort, "wenn sie mir sagen will, dass Alles zu Ende sei, wenn sie den Traum beenden will, von dem ich ihr voreilig und unvorsichtig vielleicht gesprochen? Nun," fuhr er mit entschlossenem Ton nach einem langen Schweigen fort, "auch das waere ei
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