e, dass es der Oberstlieutenant
nicht verstanden.
Der alte Herr wurde ernst, warf einen forschenden Blick auf seinen Sohn
und die beiden Officiere und sagte dann:
"Ich lasse Dich mit den Herren einen Augenblick allein."
"Halt, lieber Vater," rief der Lieutenant von Buechenfeld, "ich bitte
Dich, zu bleiben. Ihr erlaubt," sagte er, "dass ich Euch bitte, vor
meinem Vater zu sprechen. Er ist Officier wie wir, und ich weiss kein
kompetenteres Urtheil in allen Ehrensachen, als das seinige. Er wird es
mir nicht abschlagen, vorlaeufig mein Zeuge zu sein und sein Urtheil
darueber abzugeben, was ich zu thun habe."
Die beiden Officiere gruessten den Oberstlieutenant militairisch.
"Es wird uns eine grosse Ehre sein," sagte der Husar, "wenn der Herr
Oberstlieutenant als Dein Zeuge unsere Erklaerung mit anhoeren will."
Der alte Herr bat die Officiere mit einer stummen Handbewegung Platz zu
nehmen und setzte sich dann grade und aufrecht neben seinen Sohn.
"Ich bitte Sie also, meine Herren," sagte er mit ernster, fast
feierlicher Stimme, "zu sagen, um was es sich handelt."
Der Dragonerofficier erzaehlte mit kurzen Worten den Vorgang, welcher am
Abend vorher in dem Restaurationslokal von Borchard stattgefunden hatte.
Schweigend hoerte der Oberstlieutenant zu, finstere Falten legten sich
auf seine Stirn.
"Hat sich der Fall so zugetragen, wie die Herren erzaehlen? Erinnerst Du
Dich, gethan und gesprochen zu haben, was sie so eben mittheilen?"
"Ja," sagte der Lieutenant.
Sein Vater schuettelte langsam den Kopf.
"Der Referendarius von Rantow", fuhr der Dragonerofficier zu dem
Lieutenant von Buechenfeld gewendet fort, "hat uns als Augenzeugen des
Vorfalls aufgetragen, von Dir eine buendige Ehrenerklaerung zu
verlangen."--
Eine dunkle Roethe flammte auf dem Gesicht des Lieutenants auf, sein Auge
blickte stolz zu seinen Kameraden hinueber, seine Lippen zuckten
hoehnisch.--"Oder wenn Du dieselbe verweigerst,"--sprach der
Dragoneroffizier weiter,--"Dir seine Forderung auf fuenf Schritt Barriere
mit gezogenen Pistolen zu ueberbringen."
"Angenommen," sagte der Lieutenant, "ich werde in einer Stunde meine
Secundanten zu Euch senden."
Die Officiere erhoben sich und wollten gruessend das Zimmer verlassen. Der
Oberstlieutenant trat ihnen in den Weg.
"Ich bitte Sie, einen Augenblick zu bleiben, meine Herren," sagte er.
"Mein Sohn hat gewuenscht, dass ich sein vorlaeufiger Zeuge in dieser Sache
sei, und Sie haben mi
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