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n, und dann treibt sie zu unwuerdigen, zu niedrigen Handlungen. Oh, ich schwoere es," rief er die Hand erhebend, "ich schwoere, dass ich dieses Gefuehl fliehen will wie die Suende, und dass nie wieder das Bild eines Weibes mein Herz erfuellen soll! Ich will frei sein, stark und ruhig und meiner wuerdig bleiben!" Der alte Diener trat ein und meldete, dass das Fruehstueck im Zimmer des Oberstlieutenants bereit sei, zugleich zeigte er dem Lieutenant an, dass zwei Officiere ihn zu sprechen wuenschten und ihn bei seinem Vater erwarteten. Der Lieutenant sprang empor, kuehlte seinen brennenden Kopf mit frischem Wasser und machte in hastiger Eile seine Toilette. Als er in das Zimmer seines Vaters trat, welcher ihn bereits voellig angekleidet, frisch und munter erwartete, fand er dort die beiden Officiere von den Dragonern und den Husaren, welche Zeugen des gestrigen Abends gewesen waren, in ruhiger Unterhaltung mit dem alten Herrn begriffen. Beide Officiere traten dem Lieutenant nicht mit der sonst gewohnten herzlichen Unbefangenheit und Vertraulichkeit entgegen, sondern begruessten ihn mit einer gewissen kalten und gezwungenen Hoeflichkeit. "Du hast lange geschlafen," sagte der Oberstlieutenant heiter, "es war wohl eine scharfe Sitzung gestern Abend,--die Herren hier sind ja auch dabei gewesen, aber das hat sie nicht verhindert, schon fruehe auf zu sein. Das ist Recht, man muss sich niemals aus der Ordnung bringen lassen, und fast muss ich mich meines Sohnes schaemen, dass er ein solcher Weichling ist, der am andern Morgen noch spuert, wenn er am Abend vorher ein paar Flaschen den Hals gebrochen. Habt Ihr etwa heute Morgen schon wieder eine Partie vor?" fragte er, den Schnurrbart drehend, "damit wuerde ich nicht einverstanden sein,--erst der Dienst und dann das Vergnuegen." Die beiden Officiere standen in einiger Verlegenheit schweigend da. "Wir haben mit Dir zu sprechen," sagte der Dragoner mit einem Seitenblick auf den alten Herrn, "und moechten es sogleich." "Geniren Sie sich nicht vor mir," sagte der Oberstlieutenant mit heiterm Laecheln, "ich bin nicht mehr im Dienst, ich bin ja nur ein alter gutmuethiger Herr," fuegte er mit einem leichten Anflug von Wehmuth hinzu, "der auch jung war und weiss, was man in der Jugend treibt." "Wir moechten aber," sagte der Husarenofficier--"Dich einen Augenblick allein sprechen. Es handelt sich um eine Ehrensache," fuegte er mit gedaempftem Ton hinzu, doch nicht so leis
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