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uerdigkeit des jungen Herrn von Rantow und seine Aussichten auf eine brillante Carriere ganz besonders hervorgehoben, indem er mit listigem Schmunzeln einen forschenden Blick auf seine Tochter warf. Aber jedesmal, wenn es geschehen war, hatte Fraeulein Anna ihn so kalt und streng zurueckweisend angesehen, hatte seine Bemerkungen mit einem so unverbruechlichen eisigen Schweigen aufgenommen, dass der alte Herr, welcher seine Tochter abgoettisch liebte und ihr gegenueber stets nur schwache Versuche machte, seinen Willen durchzusetzen, schnell auf ein anderes Gespraechsthema uebergegangen war. Dann war die ganze Familie einmal bei dem Baron von Rantow zum Thee eingeladen worden. Man hatte dort einige aeltere Herren, Freunde des Barons, gefunden, welche sehr vornehme Namen trugen und sehr vornehme Manieren hatten, und die Commerzienraethin hatte in diesen Kreisen noch steifer, noch wuerdevoller als je dagesessen und mit einem unzerstoerbaren Laecheln auf den Lippen an der Unterhaltung nur durch kurze sentenzenhafte Bemerkungen Theil genommen, welche die strengsten aristokratischen Grundsaetze aussprachen. Der Commerzienrath war lebendiger, beweglicher und gespraechiger als je gewesen, er hatte den Baron mehrere Male "mein verehrter Freund", einmal sogar "mein lieber Freund" genannt. Er hatte seine finanziellen Ideen unter grosser Aufmerksamkeit der Zuhoerer entwickelt, er hatte von den Hunderttausenden erzaehlt, die er in diesem und in jenem Geschaeft engagirt habe; er hatte die Bezugsquellen seiner vortrefflichen Weine mitgetheilt, und ein alter Graf hatte ihn sogar freundlich auf die Schulter geklopft und ihm versprochen, ihn einmal zu besuchen, um seinen Chateau Lafitte zu probiren. Kurz Herr und Frau Cohnheim waren gluecklich und befriedigt ueber diese intime Soiree bei dem Baron. Der Referendarius von Rantow hatte seine ganze Aufmerksamkeit Fraeulein Anna gewidmet, ohne indess etwas Anderes erreichen zu koennen als einige hingeworfene, gleichgueltige, oft sogar etwas sarkastische Bemerkungen. Als man wieder nach Hause gekommen, hatte die Frau Commerzienraethin ihrer Tochter abermals eine Vorlesung ueber ihr abstossendes Benehmen gegen den jungen Rantow gehalten, ohne etwas Anderes zu erzielen, als ein tiefes Schweigen ihrer Tochter. Der Commerzienrath hatte einen schwachen Versuch gemacht, seine Frau zu unterstuetzen, er hatte einige Andeutungen fallen lassen, was der junge Herr von Rantow fuer eine gute Par
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