rm mitnehmen sollen. Jetzt
wurden zwei nass. Aber sie hatte doch Begleitung, Schutz. Wovor? Sie sah
nicht aus, als ob sie sich fuerchtete.
Sie sagte nichts weiter, sie schien noch immer in der Erinnerung an die
kleine Geschichte vom Vormittag verlegen zu sein.
"Wir koennen hier doch nicht stehen bleiben," meinte er.
"Aber es regnet ja noch so."
Da fiel ihm ein, dass er sie mit unter seinen Regenrock nehmen koennte;
sie reichte ihm gerade bis zur Achselhoehle. Das kam ihm so lustig vor.
Er sagte es ihr. Sie wollte nicht, sie zierte sich, obwohl sie Lust dazu
hatte. Das sah er ihr an.
"Dummes Zeug! komm! Du wirst ja bis auf die Haut nass. So. Nimm meinen
Arm."
Sie wehrte auch nicht laenger ab, sondern lachte herzlich ueber diesen
Spass.
"Aber Sie machen so lange Schritte," sagte sie, bemueht, mit ihm Takt zu
halten.
Er passte sich ihren Trippelschritten an, und so stapften sie etwas
unsicher unter einem Mantel auf der nassen Landstrasse hin. Sie sprach
vom Wetter, wie schrecklich es regnete, wie schoen die Blitze seien, und
wenn ein besonders lauter, krachender Donner folgte, meinte sie: das hat
gewiss eingeschlagen.
Ihm war es wunderlich zu Mut mit dem jungen Ding allein auf der
stuermischen Landstrasse. Er hatte der Bequemlichkeit wegen seinen
rechten Arm um ihren Nacken gelegt. Er fuehlte jede Bewegung des jungen,
lebenswarmen Koerpers. Eine keusche Zaertlichkeit ueberkam ihn. Er war
jetzt ihr Beschuetzer.
"Geht's so? Gehst du auch trocken?"
"Wunderschoen!"
Er fuehrte sie vorsichtig um jede Pfuetze herum, so dass sie ueber seine
aengstliche Vorsorge lachte.
"Ich hab doch schon nasse Fuesse."
"Das geht aber nicht."
"Das macht mir nichts."
Ihr huebsches Gesichtchen lachte aus seinem schwarzen Gummimantel heraus.
"Kiek! Seh ich nicht gelungen aus?"
Ob sie gar nicht mehr an den Kuss dachte?
So brachte er sie leidlich trocken nach Haus.
Nachher konnte er nicht einschlafen, trotzdem die Fenster offen standen
und die kuehle, nach dem Gewitter erquicklich erfrischte Luft ins Zimmer
Hessen.
Ihm war sonderbar schwuel zu Mute.
Als er endlich einschlief, aengsteten ihn wirre Traeume.
Er sieht immer Christinens schwarze Augen mit einem seltsamen Ausdruck
auf sich gerichtet. Immer starren sie ihn an, zum Verruecktwerden! Er
schlaegt danach, er stuerzt sich auf sie. Er packt sie am Hals, sie
laechelt, er wuergt sie wie wahnsinnig und empfindet dabei eine namenlose
Angst.
Und
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