, die Hunde zu necken. Alle Leute waren einig,
dass es mit ihm nicht ganz richtig sein koenne.
"He is ja bi Verstand, sin richtigen Verstand haett he ja. Aber wat will
he hier?" sagten sie. Aber sie kamen gut mit ihm aus. Er war nicht
hochmuetig, er verstand sie, er trank mit ihnen und hatte mal ein
Zehnpfennigstueck fuer die Kinder uebrig.
Randers hatte lange nicht so viel getrunken wie in Rosenhagen. Die Leute
hatten es gerne, wenn man sich mit ihnen abgab. Was sollte er da machen?
Er musste wohl trinken. Und sie merkten bald, dass er etwas vertragen
konnte.
Eines Abends wurde es aber doch zu viel. Er hatte zum erstenmal Fides
im Park gesehen, sie ueber breite Maisrabatten hinweg ehrfurchtsvoll
begruesst und hatte einen verwunderten Gruss zurueckerhalten.
Nachher hatten die Kinder und die Hunde einen guten Tag, diese liess er
in Frieden und jene beschenkte er reichlich. Und abends tat er den
Kaetnern im Krug mehr Bescheid als sonst und gab zwei Runden Schnaps aus;
ging auch nachher, statt ins Bett, in die Felder hinaus.
Und da stand er mitten im Roggen, singend und mit beiden Armen
gestikulierend, so dass er sich von fern gespenstisch ausnahm in der
Dunkelheit, wie ein Vogel, der vergebliche Flugversuche macht, oder wie
eine Windmuehle, die in stossweisem Winde alle Augenblicke ein paar
Drehungen macht und dann wieder stillsteht. Ein paar Schritte torkelte
er vorwaerts, dann stand er wieder still, warf sich in die Brust und sang
mit lauter Stimme und tiefer Inbrunst eine heldenhafte Phrase aus einem
alten daenischen Liede. Immer dieselbe Phrase, unermuedlich und mit einer
tiefen knurrenden Kadenz auf der Schlussnote, gleich dem heiseren,
ingrimmigen Bruellen eines gereizten Stieres. Am Morgen hatte er
Kopfschmerzen.
Aber das ging nicht, er sah das ein. Er durfte nicht soviel trinken, vor
allem keinen Schnaps. Wollte er wieder krank werden? Freilich lief er
ja den ganzen Tag da draussen herum, "verarbeitete" es wieder. Aber er
musste doch vorsichtig sein.
Randers war acht Tage in Rosenhagen, hatte waehrend der Zeit Fides
zweimal gesehen, den Grafen aber noch nicht zu Gesicht bekommen. Er
hielt es jetzt an der Zeit und fuer seine Pflicht, seinen Besuch im
Schloss zu machen. Was muessen sie denken, dass du dich hier laengere Zeit
aufhaeltst, auf ihrem Grund und Boden, um Erlaubnis nachsuchst, den Park
betreten zu duerfen, und es nicht einmal fuer der Muehe wert haeltst, deine
Aufwartung zu machen. Und oben
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