ren Sie schon auf Fehmarn?"
"Nein."
"Aber kommen Sie doch mal," lud der junge Mann ein. "Ich bringe Sie mit
dem Boot zurueck. Ich hole Sie auch ab."
"Sie sollten das tun," redete der Graf zu. "Sie lernen zugleich im
Sassnitzer Gut eine Musterwirtschaft kennen."
Herr Krueger lachte gutmuetig, halb geschmeichelt, halb bescheiden
abweisend.
"Lassen Sie gut sein, lieber Krueger. Alles was recht ist. Durchaus
musterhaft," sagte der Graf.
Also ein Mustermensch, dachte Randers, und ein huebscher Kerl. Was hat
er fuer Zaehne! Und obendrein hat er eine Jacht!
Randers bekam mit einmal Lust, ihm ein Schiffstau zwischen die Zaehne zu
schieben. Was er wohl fuer ein Gesicht machen wuerde?
Randers musste lachen.
Der Einfall war zu albern, aber er konnte ihn nicht wieder los werden.
Er musste immer an das Gesicht des jungen Mannes denken, wenn er ihm ein
Schiffstau zwischen die Zaehne schieben wuerde. Er durfte ihn zuletzt gar
nicht mehr ansehen.
Als die Gesellschaft sich wieder ins Schloss begab, empfahl Randers
sich. Die Geschwister lachten ihm zu viel. Und er mochte keine
Mustermenschen leiden.
Niemand bat ihn zu bleiben, auch Fides nicht. Er war also ueberfluessig.
Mochten sie unter sich bleiben!
7.
Als die Jacht zwei Stunden spaeter gegen den Wind weit in die See
hinauslief, lag Randers am Strand und sah ihr nach.
Es war eine stramme Nordostbrise, die auf das Segel drueckte. Wie ein
Pfeil schoss das weisse Fahrzeug durch die Wellen. Es leuchtete auf dem
tiefen Blau des Wassers. Wenn Randers die Augen zusammenkniff, machte es
ihm den Eindruck eines grossen, weissen Vogels, der dicht ueber die
Wellen hin pfeilte. Die Jacht lag ganz nach rechts.
Wenn sie umschluege?
Ob sie schwimmen koennten?
Bei diesem Wellengang wuerde es ihnen nichts nuetzen und in dieser
Entfernung. Der junge Mann war sicher ein guter Schwimmer, aber es wuerde
ihm nichts nuetzen, er wuerde hinunter muessen.
"Dann kann er Fides nicht heiraten."
Randers sagte das ganz laut.
Er verfolgte jede Bewegung der Jacht.
Jetzt legten sie um.
"Brillant!" rief er und richtete sich halb auf.
Wie ein Pfeil schoss die Seeschwalbe wieder auf die Rosenhagener Ufer
zu.
Da sass er nun am Steuerruder, lachte und zeigte die grossen, weissen
Zaehne. Lachte vielleicht ueber ihn, ueber eine Bemerkung der rostigen
Schiffsglocke ueber ihn. Vielleicht sprachen sie auch ueber Fides. Sie
waren sehr vertraut mit Fides gewesen, ka
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