hohen Buchen sehen. Er
konnte nicht mal den Weg verfolgen, den sie jetzt ritt. Er wusste nur,
da unten irgendwo unter diesem rauschenden, lispelnden, wogenden, gruenen
Zelt leuchten zwei schoene, tiefe klare Augen.
Fjordaugen!
Aber vier schnelle Fuesse fuehren sie in die Ferne. Dort hinten, weit
hinten, hinter den Huegeln lag Rixdorf.
Aber nein, diese Augen blieben ja, blieben ja bei ihm. Ihre Augen liess
sie ihm. Er sah sie immer dicht vor sich. Grosse stahlblaue Augen. Von
einer fast schwarzen Tiefe, aber mit einem gruengoldigen Leuchten
darueber.
Fjordaugen!
Steil steigen die finstern Felsen auf, aber zu ihren Fuessen liegt das
Wasser in wundervoller Klarheit und Tiefe. Der Himmel mischt sein Blau
mit dem Schwarz der Felsenschatten. Eine Moewenschwinge zuckt hell
darueber hin.
Und eine so wundervolle Stille in dieser versteckten Bucht!
Ein maerchenhaftes Grauen ueberfaellt ihn.
Das kleine Boot gleitet ganz langsam durch die klare Flut, durch den
Himmel. Es war wie ein Schweben zwischen Meer und Himmel, oder wie
zwischen zwei Himmeln. Oben, unten dieselbe Tiefe, dieselbe Hoehe,
unergruendlich, aber klar, ruhig, ganz friedlich, als gaebe es keine
Stuerme.
Und jetzt ploetzlich von oben herab, sanft herunterschwebend, ein Lied.
Der Gesang einer Hirtin, einer Sennerin. Tiefe feierliche Klaenge, tief
und feierlich wie das ruhige Meer.
"Es w--w--wird w--wohl Zeit," meinte Petersen.
Randers schreckte auf.
"Ja, ja," sagte er hastig.
Unten musste Randers durchaus etwas trinken.
Er hatte Durst. Der Waldhueter hatte Schenkrecht. Es gab freilich nur
Schnaps und Bier.
Randers bestellte beides, fuer drei Personen. Sie stiessen an. Randers
trank hastig.
"Suend woll lang nich hier wesen," fragte Petersen den Waldhueter.
"Ne, dat is't erste Mal in duessen Sommer. Suess koemen se oefter mal."
"Ist es weit bis Rixdorf?" fragte Randers.
"Anderthalb Stunden," sagte Petersen.
"Zu Pferde?"
"Ne, zu Fuss, wenn der Herr stramm geht," sagte der Waldhueter.
Randers wollte noch ein Glas trinken, und die andern mussten ihm
Bescheid tun.
Nach dem dritten Glas sagte er:
"Verdammt huebsches Frauenzimmer! Noch jung, was?"
"Na, wo olt mag se sin?" fragte der Waldhueter den Lehrer. "So negentein,
twintig."
"Ne, wo wull du hen? Dre und twintig is se gewiss all."
"Ach, noch 'n Glas, Herr Wirt," bat Randers. Petersen lachte ihn an, und
Randers lachte Petersen an. Er war ganz rot, ganz erhitzt
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