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laenzendsten Geschaefte gemacht. Fuer sie gaebe es keine Feiertage. Wie das wohl werden sollte, wenn sie spazieren laufen wollte. Und damit burrte sie zum Zimmer hinaus, da die Ladenglocke schellte. "Therese, komm mal nach hinten", rief sie gleich darauf wieder durch die hastig aufgerissene Thuer. "Fraeulein Behn will Mass genommen haben." Mit Metermass und ihrem Notizbuechlein folgte Therese. Mimi sass am runden Sophatisch. Sie hatte die niedrige Lampe aus blaeulichem Milchglas dicht vor sich gerueckt und war beschaeftigt, die duennen, schmiegsamen Stahlstaebchen in der Taille eines hellen Maedchenkleides zu befestigen. Der Schein des Lichtes fiel voll auf ihre etwas grossen, aber weichen, schoengeformten Haende, die gut gepflegt waren, wenn auch nicht jede Spur haeuslicher Thaetigkeit sich hatte entfernen lassen. Mit etwas gezierter Haltung des kleinen Fingers fuehrte sie die Nadel. Die gleichmaessige Bewegung der vollen, rosigen Maedchenhand, an deren Mittelfinger ein schmaechtiger Ring mit einem falschen gruenen Stein matt glaenzte, fesselte Hermanns Blick. "Wie moegen Sie nur diesen falschen Stein tragen, Fraeulein Mimi", sagte er. "Schenken Sie mir einen echten, Herr Heinecke", entgegnete sie, ohne aufzusehen. "Wenn Sie ganz artig sind", scherzte er. "Bin ich das nicht immer?" Sie sah ihn jetzt an, mit einem versteckten Spott in den grauen Augen, der ihm entging. In der Vorfreude auf den lange ersehnten Ausgang mit ihr erschien sie ihm heute doppelt verfuehrerisch. Mit ihr allein jetzt, und so schnell in diese verfaengliche Unterhaltung geraten, fuehlte er sich ganz in der Gewalt ihrer Reize. Ohne auf ihre Frage zu antworten, stand er auf und stellte sich schweigend neben ihren Stuhl, der Weiterarbeitenden zusehend. Ein schwacher Veilchenduft, ihr Lieblingsparfuem, das sie jedoch diskret gebrauchte, stieg zu ihm auf. Er zog den Duft ein. "Ah, Veilchen." "Das letzte Troepfchen", lachte sie. "Wenn's verflogen ist, ist es aus mit der Veilchenherrlichkeit." "Dann bleiben die Rosen." "Wie so?" Er beruehrte mit dem Ruecken der rechten Hand sanft ihre linke Wange. "Wie Feuer." Sie schlug nach ihm. Sie hatte ihn kraeftig getroffen. Der Fingerhut entflog ihr bei dem Schlag und rollte durchs Zimmer unter den altmodischen Sekretaer aus Eichenholz, dessen Messingringe und Schluessellochumkleidungen der Verdruss der jungen Maedchen waren, denn nie konnte dieser Zierat der Wit
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