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erfeinerung raechen wollte. Leichter, als die erste Wiederannaeherung, war die Fortsetzung des Verkehrs zwischen den beiden. Lulu, unbeschraenkt in ihrem Thun und Lassen, Herrin ihrer Zeit, konnte den Geliebten treffen, wann und wo er bestimmte. Traf sie ihn unterwegs, und seine Droschke war unbesetzt, so stieg sie ein, und er fuhr sie auf Umwegen spazieren. Dehnte sich die Fahrt zu lange aus, so dass er ueber die Zeit seinem Vater Rechenschaft ablegen und den Fuhrlohn abliefern musste, so konnte sie unbedenklich von ihrem nicht kaerglich bemessenen Taschengelde opfern. So ermoeglichten sie, da auch er in noetigen Faellen nicht mit dem Gelde zurueckhielt, gelegentlich weitere Ausfahrten, wo sie zwischen der aristokratischen Abgeschiedenheit parkumgebener Villen, oder auf einsamen Landstrassen in schon laendlicher Gegend sich sicher fuehlten. Lulus ruhige, traege Natur kam ihr zu Hilfe bei der Aufgabe, zu Hause jeden Verdacht nieder zu halten. Sie war nicht leicht aus ihrer taeglichen Art und Weise zu bringen. Zu statten kam ihr das Gebot des Arztes, der dem haeufig an Kopfschmerzen leidenden, verwoehnten Maedchen, das sich in den Jahren seiner groessten Entwickelung viel zu wenig Koerperbewegung machte, taegliches, womoeglich mehrstuendiges Spazierengehen empfohlen hatte. So setzten denn die Eltern den lebhafteren Glanz der Augen, die schnellere Beweglichkeit der immer von einer inneren Unruhe geplagten Tochter als wohlthaetige Wirkung auf Rechnung dieser Spaziergaenge, ohne zu ahnen, wie sehr sie, wenn auch im andern Sinne, recht hatten. Schuldbewusst, jeden Anlass zur Entzweiung vermeidend, ward Lulu auch in ihrem Benehmen gegen die Mutter und Paula freundlicher, zuvorkommender, nachgiebiger. Anna, die seit jener thaetlichen Zurechtweisung einen versteckten Krieg gegen Lulu gefuehrt hatte, war ploetzlich entlassen worden. "Wegen unmoralischen Lebenswandels," sagten die Damen der Nachbarschaft. "Se is rinfull'n," hiess es bei den Kolleginnen der Gekuendigten. Die offizielle Behnsche Erklaerung aber lautete. "Sie hat sich mit meiner Tochter nicht vertragen koennen." Minna, die Nachfolgerin, ein kleines unbedeutendes Maedchen vom Lande, kam fuer Lulu nicht in Frage. Ihrer Autoritaet konnte von der Seite kein Angriff drohen. Die Hauptsache fuer sie war, sich die Schwester gut gesinnt zu erhalten. Paulas Vertraulichkeit mit ihrem alten Taenzer hatte keine Abnahme erfahren, zur Belustigung Beuthi
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