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ss er ein wenig schwankte. Er wischte sich mit dem Ruecken der linken Hand langsam ueber die etwas niedrige braune Stirn und reckte die breiten Schultern. Als sie ihm die ausgebesserte Krawatte zurueckgab griff er nach ihrer Hand und legte den Arm um ihre Taille. "Dat laten S' unnerwegs", rief sie, sich losreissend. "So wiet suend wi ja woll noch nich". Er versuchte noch einmal die hinter den hohen Lehnstuhl sich fluechtende zu erhaschen. "Nichts fuer ungut, Madammchen", lachte er dann, ablassend. "Spass muss sind, sagt der Berliner". "All wo's hin gehoert", sagte sie pikiert. "Na, denn nich", brummte er gekraenkt und fragte, was er schuldig sei. Aber sie wollte fuer die kleine Muehe nichts haben. "Se foehrt mi mal ut", scherzte sie, wieder versoehnlich gestimmt. "Na, dann besten Dank und froehlich Fest". Er gab ihr die Hand, und sein kraeftiger Druck zwang ihr ein leises Au ab. Als er fort war, stand sie wie selbstvergessen mitten im Laden und rieb noch immer mechanisch die Stelle, wo sich die roten Spuren seiner kraeftigen Finger laengst verzogen hatten. V. Therese und Mimi waren spaet nach Hause gekommen, hatten die Vorwuerfe der Tante unter Lachen und Schmeicheleien durch ein mitgebrachtes Veilchenstraeusschen und eine Tafel Chocolade erstickt, beides von Hermann gespendet, und waren schnell ins Bett gehuscht. Beim Fruehkaffee des zweiten Festtages nun kramten sie ihre Geschichten aus. Sie hatten sich "himmlisch" amuesiert, wie Mimi versicherte. Hermann sei "zu nett" gewesen. Sie wusste, wie gerne die Wittfoth ihren Neffen loben hoerte. Nach einer Tasse Kaffee und einem Stueck Torte bei Homann, hatte man zu Fuss den Weg nach Ludwigs Konzerthaus zuruecklegen muessen, da alle Pferdebahnen infolge des schlechten Wetters ueberfuellt waren. Auch dort hatte man nur mit Muehe Platz an einem Tisch in der Mitte des Saales erwischen koennen. Die unfreundliche Witterung trieb die Vergnuegler schnell von der Strasse in die Lokale, und auch der grosse Saal des Ludwigschen Etablissements war bald ueberfuellt. Froh des erlangten Sitzes, gab man sich um so empfaenglicher der Musik des vortrefflichen Orchesters hin. Das Programm bot mit Ruecksicht auf das Sonntagspublikum meist heitere Weisen, worunter natuerlich ein Straussischer Walzer nicht fehlte, Mimis Universalmittel gegen jegliche Art von Truebsinn und Verstimmung. Wie immer zog das huebsche Maedchen die Blicke der naeher sitzenden
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