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dem Garten zog sich ein spaerliches Waeldchen an dem Rand einer Wiese hin, groesstenteils dichtes, mannshohes Unterholz, aus dem sich nur einige zerstreut stehende junge Birken mit ihren glaenzenden weissen Staemmen hervorhoben. Ein halbvermorschtes Brett fuehrte ueber einen ausgetrockneten Graben in das Holz hinein. Nach einigem Zaudern, aus Ruecksicht auf ihr Kleid, folgte Lulu mit aufgeschuerztem Saum Beuthien in die kleine Wildnis. Wie oft waren sie als Kinder in dieser Weise im Freien umhergestreift, hatten Beeren gesucht, Kraenze aus Laub, Ketten aus den hohlen Stengeln der Kuhblume gewunden, oder waren mit blossen Fuessen in dem kuehlen, schlammigen Wasser der Graeben und Pfuetzen gewatet. Beiden kam die Erinnerung zugleich, und beide sprachen sie aus. Er rauchte seine kurze Meerschaumpfeife mit dem Kaiser-Friedrich-Kopf, und der beizende Qualm zog ihr in die Nase und ward ihr unbehaglich. Sie draengte sich vor ihn. Uebermuetig fasste er sie bei den Schultern und schob sie vor sich hin, so schnell, dass sie auf dem unebenen Boden ins Stolpern kam. Sie schrie auf und riss sich los. Er suchte sie zu haschen. So sprangen sie einen Augenblick unter Gelaechter und Gekreisch um einander herum. "Wull Du mal her", rief er und packte weit auslangend ihren Arm. Sie rangen mit einander. Seine Kraefte, mit denen er bisher nur gespielt hatte, gebrauchend, hob er sie ploetzlich hoch vom Boden und nahm sie wie ein Kind auf den Arm. Zappelnd bemuehte sie sich, wieder festen Fuss zu fassen. Aber er zwang sie. "Wull Du ruhig sin? Wull Du ruhig sin!" wiederholte er ein paar mal. Er sprach ueberhaupt waehrend dieser ganzen Balgerei nur platt. "Lass mich", keuchte sie. Sie hatte die Arme gegen seine Brust gestemmt. Aber vor seinen heissen, verzehrenden Blicken verstummte sie. Ihre Kraft erlahmte, und willig, schwer atmend, liess sie sich von ihm zu einer nahen Moosbank tragen. XIV. Der alte Beuthien ging schon lange mit dem Gedanken um, sich vom Geschaeft zurueckzuziehen, es seinem Sohn zu ueberlassen. Er hatte keine rechte Lust mehr daran. Die Jahre machten ihn bequem. Aber an Bequemlichkeit hatte es ihm immer gefehlt, seit seine Frau tot war, also seit ungefaehr zehn Jahren, in welcher Zeit eine alte Tante der Verstorbenen ihm die Wirtschaft fuehrte. Wilhelm war nun auch in dem Alter, wo er ans Heiraten dachte. Dann wuerde er, der Vater, zwischen der alten Negendank, die immer stumpfer
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